Azawakh – FCI Standard Nr. 307


Ursprung

Mali.


Patronat

Frankreich.


Verwendung

Jagd auf Sicht. Die Nomaden sahen in ihm zudem Prunktier und Gefährte.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 10 Windhunde.
Sektion 3 Kurzhaarige Windhunde. Ohne Arbeitsprüfung.


Kurzer geschichtlicher Abriß

Hundefotos - Quelle: http://www.bastiens.at/ Quelle: Bastien’s Azawakh
Foto © Karin Harhammer


Es handelt sich hierbei um einen afrikanischen Windhund afro-asiatischen Modells, der in Europa gegen 1970 erschien. Er stammt aus dem Becken des mittleren Niger, u. a. aus dem Tal des Azawakh. Seit Hunderten von Jahren ist er der Begleiter von Nomaden der Süd-Sahara.


Allgemeines Erscheinungsbild

Besonders hochläufig und elegant, vermittelt der Azawakh-Windhund insgesamt den Eindruck hohen Adels. Knochengerüst und Muskulatur bleiben unter dünnem und trockenem Bindegewebe sichtbar. Dieser Windhund ist hochläufig, und sein Körper lässt sich mit einem hochgestellten Rechteck umschreiben.


Wichtige Proportionen

  • Körperlänge / Widerristhöhe - 9 : 10.
    Bei Hündinnen kann dieses Verhältnis leicht überschritten werden.
  • Brusttiefe / Widerristhöhe - etwa 4 : 10.
  • Fanglänge / Kopflänge - 1 : 2.
  • Schädelbreite / Kopflänge - 4 : 10.

Verhalten / Charakter (Wesen)

Lebhaft, aufmerksam, distanziert; Fremden gegenüber ist er reserviert, manchmal sogar unnahbar, aber er kann zu Leuten, die er anzunehmen geruht, sanft und liebevoll sein.


Kopf

Er ist lang, fein, trocken, ziseliert, ziemlich schmal, dabei ohne Übermaß.

Oberkopf
Schädel Er ist nahezu flach, eher länglich. Die Schädelbreite muss deutlich weniger als die halbe Kopflänge betragen. Die oberen Begrenzungslinien von Schädel und Fang verlaufen oft nach vorn leicht divergent. Augenbrauenbogen und Stirnfurche sind wenig ausgeprägt. Der Hinterhauptkamm hingegen tritt deutlich hervor, und der Hinterhaupthöcker ist ausgeprägt.
Stop Sehr wenig ausgeprägt.

Gesichtsschädel
Nasenschwamm Die Nasenlöcher sind gut geöffnet. Der Nasenschwamm ist schwarz oder braun.
Fang Lang, gerade, nach vorne ohne Übertreibung sich verjüngend.
Kiefer / Zähne Kiefer lang und kräftig. Scherengebiss.
Backen Flach.
Augen Mandelförmig, ziemlich groß. Ihre Farbe ist dunkel oder bernsteinfarben. Die Lider sind pigmentiert.
Ohren Ziemlich hoch angesetzt. Sie sind dünn, immer herabhängend und flach, mit ziemlich breiter Basis, am Schädel anliegend, niemals ein »Rosenohr«. Sie haben die Form eines Dreiecks mit leicht abgerundeter Spitze. Ihre Basis richtet sich beim aufmerksamen Windhund auf.


Hals

Gut abgesetzt, lang, dünn und muskulös, leicht gebogen. Die Haut ist dünn und bildet keine Wamme.


Körper

Obere Profillinie Nahezu gerade verlaufend, horizontal oder zur Hüfte hin leicht ansteigend.
Widerrist Gut hervortretend.
Lenden Kurz, trocken und oft leicht gewölbt.
Hüfthöcker Deutlich hervortretend und stets auf gleicher Höhe mit dem Widerrist oder höher liegend.
Kruppe Schräg, aber nicht zu stark abfallend.
Vorbrust Nicht sehr breit.
Brust Von gut entwickelter Länge, tief, jedoch nie bis zu den Ellenbogen hinabreichend. Sie ist nicht sehr breit, muss aber für das Herz genügend Volumen bieten; deshalb darf sich der Brustkorb gegen das Sternum hin nicht plötzlich verengen.
Rippen Lang, sichtbar, leicht und regelmäßig bis zum Brustbein hin gerundet.
Untere Profillinie und Bauch Der Brustbeinbogen ist betont und geht ohne Unterbruch in den bis sehr hoch unter die Lendenwölbung aufgezogenen Bauch über.


Rute

Tief angesetzt, lang, dünn, trocken und schlank auslaufend. Sie ist vom gleichen Haar wie der Körper bedeckt und trägt an der Spitze einen weißen Pinsel. Sie ist herabhängend mit leicht aufgebogener Spitze; wenn der Hund erregt ist, kann sie über der Horizontalen getragen werden.


Gliedmaßen

Vorderhand:

Vorderhand
Allgemeines Lang, dünn, fast völlig senkrecht. Absolut gerade und senkrecht gestellt.
Schultern Lang, trocken bemuskelt und, im Profil betrachtet, wenig schräg gestellt. Der Winkel Schulterblatt-Oberarmknochen ist sehr offen (ungefähr 130°).
Vorderpfoten Von rundlicher Form, mit dünnen, engstehenden Zehen; die Ballen sind pigmentiert.

Hinterhand:

Hinterhand
Allgemeines Lang und trocken. Absolut gerade und senkrecht.
Oberschenkel Lang, mit hervortretender, trockener Bemuskelung. Der Winkel Hüftbein-Oberschenkelknochen ist sehr offen (ungefähr 130°).
Kniegelenk Der Winkel Oberschenkelknochen-Schienbein ist sehr offen (ungefähr 145°).
Hintermittelfuß Fußwurzel und Hintermittelfuß sind gerade und trocken, ohne Afterkrallen.
Hinterpfoten Von rundlicher Form. Die Ballen sind pigmentiert.


Gangwerk

Immer sehr geschmeidig, vor allem im Trab und Schritt mit hoher Aktion der Läufe. Sprunghafter Galopp. Der Azawakh vermittelt sehr den Eindruck von Leichtigkeit und Elastizität. Der Bewegung kommt bei dieser Rasse essenzielle Bedeutung zu.


Haarkleid

Haar: Kurz, dünn, am Bauch bis zur Haarlosigkeit reduziert.

Lohfarben; die Scheckung ist auf die Gliedmaßen beschränkt. Alle Farbnuancen vom hellen Sandfarben bis zum dunklen Fauve sind zulässig. Der Kopf kann eine schwarze Maske zeigen oder auch nicht, und die Blesse zeigt sich sehr unregelmäßig. Zur Farbausstattung gehört ein weißer Brustfleck und ein weißer Pinsel an der Rutenspitze. Alle vier Gliedmaßen müssen weiße »Stiefel« aufweisen, zumindest müssen an den Pfoten Spuren von Weiß vorhanden sein. Schwarze Stromung ist zugelassen.


Größe und Gewicht

Widerristhöhe
Rüden Zwischen 64 und 74 cm.
Hündinnen Zwischen 60 und 70 cm.

Gewicht
Rüden Ungefähr 20 bis 25 kg.
Hündinnen Ungefähr 15 bis 20 kg.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  • Allgemeine Erscheinung: Schwer.
  • Schädel zu breit.
  • Betonter Stop.
  • Körper zu lang.
  • Hüfthöcker deutlich tiefer liegend als der Widerrist.
  • Starke Depigmentierung des Nasenschwammes.

Ausschließende Fehler

  • Mangel an Typ (insbesondere, wenn dies auf eine jüngst erfolgte Kreuzung mit einer anderen Rasse hinweist).
  • Nicht unfallbedingte, starke anatomische Missbildung.
  • Nicht erworbene, zur Invalidität führende Anomalie.
  • Jeder erkennbare erhebliche Mangel.
  • Vor- oder Rückbiss.
  • Helles Auge, sog. Raubvogelauge.
  • Rippen, die im unteren Brustbereich nach innen gewölbt sind, sodass die Brust das Aussehen eines »Geigenkastens« annimmt.
  • Nicht standardgerechtes Haarkleid.
  • Drahthaar oder halblanges Haar.
  • Fehlen von irgendwelchen weißen Abzeichen an einer oder mehreren Gliedmaßen.
  • Abweichung in der Größe um mehr als 3 cm von der Standardnorm.
  • Panisch-ängstliches oder bis zum Angriff aggressives Wesen.

Anmerkung

Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/27/Azawakh.pdf (02.04.2008)

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FCI Gruppe 10

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