FCI-Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde

Die Kategorie 9 der FCI -Kategorisierung ist die größte Sektion in der systematischen Einordnung der einzelnen Hunderassen. Sie umfasst insgesamt 11 weitere Unterkategorien. In diese Kategorie fallen alle Rassen, die als Gesellschafter und Begleithund für den Menschen gezüchtet wurden. Da sich der Hund schon immer in allen Teilen der Welt als Begleiter des Menschen großer Beliebtheit erfreute, ist der Umfang der Kategorie nicht verwunderlich. Aufgrund der unterschiedlichen Herkunft und dem variierenden Erscheinungsbild ist eine umfangreiche Untereinteilung der Rassen unabdinglich.

Aller Rassen in der Kategorie 9 wurden als Gesellschafts- und Begleithunde für den Menschen gezüchtet. Aus diesem Grund sind alle Hunde dieser Sektion extrem auf ihren Halter fixiert. Man findet Zwerg- und Schoßhunde, genau wie Miniaturabbilder von größeren Rassen.

Unterkategorie 1: Bichons und verwandte Rassen

In diese Unterkategorie fallen Bichons, Coton de Tuléar und der Petit chien lion. Sämtliche Hunde in dieser Unterkategorie sind kleine, weiße Schoßhunde. Ihre üppige Haarpracht ist sehr pflegeintensiv, sie sind sehr anhänglich und verspielt. Schon in der Antike wurden Bichons als Gesellschaftshunde gehalten und auch beim europäischen Adel waren sie sehr beliebt. Vertreter dieser Unterkategorie sind der Malteser, Havaneser, Bichon à poil frisé , Bologneser, Coton de Tuléar und der Petit chien lion.

Unterkategorie 2: Pudel

Zu einem den beliebtesten Gesellschafts- und Begleithunde zählt schon seit Generationen der Pudel. Obwohl die Herkunft dieser Rasse nicht vollständig geklärt ist, wird davon ausgegangen, dass er von den Wasserhunden abstammt. Er verfügt über ein lockiges, dichtes Fell, das zwar kaum haart, aber dennoch viel Pflege erfordert. Bereits im Barock und Rokoko war der Pudel ein beliebter Begleiter von adeligen Damen. In Deutschland erfreute sich der Pudel besonders in den 1950erJahren größter Beliebtheit.

Sektion 3: Kleine belgische Hunderassen

Zu den belgischen Zwerggriffons zählen insgesamt drei Hunderassen, die sich lediglich in Bezug auf Struktur, Farbe und Länge des Fells voneinander unterscheiden: Belgischer Griffon, Brüsseler Griffon und Brabanter Griffon. Die Griffons sind aus einer Kreuzung verschiedener Rassen entstanden, mit dem Ziel einen freundlichen, aufgeweckten und gutmütigen Begleithund zu schaffen. Es wird vermutet, dass eine Einkreuzung von Smousje, Spaniel, Mops und Affenpinscher stattfand. In Deutschland findet man Griffons eher selten. Sie sind vorrangig in England, Skandinavien und den USA beliebt.

Unterkategorie 4: Haarlose Hunde

Der Ursprung haarloser Hunde lässt sich nicht mit vollständiger Sicherheit klären. Es wird davon ausgegangen, dass sie durch Mutationen in heißen Regionen wie Asien, Afrika und Südamerika entstanden sind. Haarlose Hunde sind nach wie vor eher unbekannt. Ein Vertreter, den man in Deutschland gelegentlich antrifft, ist der Chinesische Schopfhund. Den kinderlieben Hund gibt es in zwei Variationen: komplett nackt oder mit leichter Behaarung. Aufgrund des fehlenden Fells, muss der Chinesische Schopfhund vor starker Sonneneinstrahlung und auch Kälte geschützt werden.

Unterkategorie 5: Tibetanische Hunderassen

Tibetanische Hunderassen gehören zu den ältesten Rassen überhaupt. Zwar unterscheiden sie sich optisch deutlich, doch haben alle Hunde dieser Rasse eine große Gemeinsamkeit: sie sind ursprüngliche, gesunde und robuste Tiere. Rassen wie der Lhasa Apso waren vor allem bei der ländlichen Bevölkerung Tibets sehr beliebt. Sie wurden im Tempel des Dalai Lama gezüchtet. Größerer Bekanntheit erfreut sich in Deutschland der Shih Tzu, der einst als Tempelhund verehrt wurde.

Unterkategorie 6: Chihuahueño

Der Chihuahua zählt zu den kleinsten Hunderassen der Welt und gehört zu den beliebtesten Schoßhunden. Die Abstammung ist nicht eindeutig geklärt, doch die meisten Quellen deuten darauf hin, dass der Chihuahua in Mexiko beheimatet ist, wo er als Opferhund diente. Der westliche Siegeszug dieser Rasse begann Mitte des 19. Jahrhunderts, als er über die USA durch Seeleute nach Europa kam. Aufgrund seiner geringen Größe kann der Chihuahua fast überallhin mitgenommen werden. Er verfügt über einen anhänglichen, starken Charakter.

Unterkategorie 7: Englische Gesellschaftsspaniel

Vertreter dieser Unterkategorie sind der Kind Charles Spaniel und der Cavalier King Charles Spaniel. Sie wurden ursprünglich für die Stöberjagd gezüchtet. Quellen berichten, dass die Spaniel bereits im 13. Jahrhundert am englischen Hof als Gesellschaftshunde genutzt wurden. Ihr weiches Fell eignete sich ideal zum Wärmen der Füße. Die Englischen Gesellschaftsspaniel sind freundliche, wach Hunde, die ihrem Besitzer gefallen wollen. Aus diesem Grund sind sie sehr gelehrig.

Unterkategorie 8: Japanische Spaniel und Pekinesen

Der Japan Chin (Spaniel) ist ein lebhafter, kleiner Hund mit einer langen Tradition. Schon im 8. Jahrhundert wurde er als Gesellschaftshund am japanischen Hof gehalten. Im 19. Jahrhundert gelangter er nach Deutschland. Der Pekinese ist in China beheimatet und gelangte durch die Briten Mitte des 19. Jahrhunderts nach Europa. Pekinesen sind sehr anhänglich und verfügen über einen großen Spieltrieb. Ihr freundlicher Charakter macht sie zu perfekten Familienhunden.

Unterkategorie 9: Kontinentaler Zwergspaniel

Vertreter des kontinentalen Zwergspaniel sind der Papilion und der Phalene. Bereits im 15. Jahrhundert waren Kontinentale Zwergspaniel an den Adelshöfen zugegen. Sowohl die Ohren des Papilion als auch die des Phalene erinnern stark an einen Schmetterling. Dieser Tatsache verdanken sie auch ihren Spitznamen „Nachtfalter“ oder auch „Schmetterlingshündchen“. Sie sind Intelligent, freundlich und durch ihre enorme Ausdauer eignen sie sich für Agility Training und auch für ausgedehnte Spaziergänge.

Unterkategorie 10: Kromfohrländer

Der Kromfohrländer zählt zu den jüngsten Hunderassen. Er entstand 1945 aus der zufälligen Verpaarung eines streunenden Hundes mit einem Fox Terrier. Das Resultat aus der Verpaarung war so überzeugend, dass diese zufällige Verpaarung den Grundstock für eine neue Rasse bildete. Die Kromfohrländer sind fröhliche, verspielte Hunde, die sich ideal zur Haltung in Familien eignen.

Sektion 11: Kleine doggenartige Hunde

Zu den kleinen doggenartigen Hunden zählen der Mops, der Boston Terrier und die Französische Bulldogge. Der Mops stammt aus China, wo er wie auch der Pekinese und Shih Tzu als Palasthund diente. Im 16. Jahrhundert brachten holländische Seefahrer den Mops nach Europa. Möpse sind extrem friedfertige Hunde und frei von Aggressionen. Somit eignet sich der fröhliche und freundliche Hund ideal für Familien mit Kindern. Aber auch die Französische Bulldogge ist ein perfekter Familienhund. Die aus Frankreich stammende Rasse zeichnet sich vor allem durch die Fledermausohren aus, ist ausgesprochen loyal, anhänglich und verspielt. Der Boston Terrier zählt trotz seines Namens nicht zu den Terriern, sondern zu den kleinen doggenartigen Hunden. Er entstand in den USA aus einer Verpaarung einer Englischen Bulldogge mit einem weißen Englischen Terrier. Er ist ein anhänglicher, aber keinesfalls lästiger Familienhund.

Rassenbeschreibung Info-Züchter
Belgischer Griffon - Griffon belge  
Bichon à poil frisé - Gelockter Bichon Züchter
Bologneser - Bolognese Züchter
Bolonka zwetna Züchter
Boston Terrier  
Cavalier King Charles Spaniel Züchter
Chihuahua Züchter
Chinese Crested Dog - Chinesischer Schopfhund  
Coton de Tuléar  
Französische Bulldogge - Bouledogue français Züchter
Havaneser - Bichon Havanais Züchter
Japan-Chin - Chin Züchter
King Charles Spaniel  
Kromfohrländer  
Lhasa Apso Züchter
Löwchen - Petit chien lion Züchter
Malteser - Maltese Züchter
Mops - Pug  
Papillon - Kontinentaler Zwergspaniel Züchter
Pekingese  
Prager Rattler Züchter
Pudel - Caniche Züchter
Shih Tzu Züchter
Tibet-Spaniel - Tibetan Spaniel Züchter
Tibet-Terrier - Tibetan Terrier Züchter

Alphabetische Auflistung von FCI Rassehunden