Finnischer Laufhund – FCI Standard Nr. 51

Finnenbracke, Suomenajokoira


Ursprung

Finnland.


Verwendung

 


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen.
Sektion 1.2 Mittelgroße Laufhunde. Mit Arbeitsprüfung.


Kurzer geschichtlicher Abriß

In den Anfängen des 19. Jahrhunderts gab es in Finnland neben den dort auf dem Land lebenden Hunden viele Hunde, die den Laufhundrassen des übrigen Europa ähnelten. Nach der Gründung des Finnischen Kennel Clubs im Jahre 1889 begann die Entwicklungsgeschichte des Finnischen Laufhundes. Der erste Standard für diese Rasse wurde 1932 verfasst. Zuchtgemeinschaften in vielen Teilen des Landes hatten großen Anteil an der Entwicklung der Rasse. Kreuzungen mit anderen Rassen zu Beginn des 20. Jahrhunderts trugen ebenfalls dazu bei, den Zuchtstamm, aus dem der Finnische Laufhund hervorging, zu begründen. Ausgestattet mit allen Vorzügen eines vielseitigen Fährtenhundes verfolgt er seine Beute mit leidenschaftlichem Gebell.


Allgemeines Erscheinungsbild

Dreifarbig, mittelgroß, gleichmäßig hoch; die Körperlänge übertrifft deutlich die Widerristhöhe. Kräftig gebaut, aber nicht schwer. Die Fläche, die dieser Hund im Stand bedeckt, ist ebenso lang wie sein Körper oder etwas länger; die Breite der Vorderhand entspricht der des Brustkorbs, die Hinterhand steht mindestens so breit wie die Front. Der Geschlechtstyp sollte deutlich ausgeprägt sein.


Wichtige Proportionen

  • Das Verhältnis zwischen Körper- länge und Widerristhöhe beträgt 1,1 zu 1.
  • Die Brusttiefe entspricht der halben Widerristhöhe.
  • Das Vorgesicht ist ebenso lang wie der Oberkopf, dessen Länge gleich seiner Tiefe und seiner Breite ist.

Verhalten / Charakter (Wesen)

Ruhig und freundlich, niemals aggressiv; voller Tatendrang.


Kopf

Oberkopf
Schädel Von vorn gesehen gleichmäßig breit, Schädeldecke gewölbt. Von der Seite gesehen ist die Stirn leicht gewölbt. Die Oberlinie des Schädels verläuft parallel zum Nasenrücken; die Furche zwischen den Augen ist kaum sichtbar. Augenbrauenbögen und Hinterhauptbein zeichnen sich deutlich ab.
Stop Durch die Augenbrauen betonter leichter, aber deutlich erkennbarer Stop.
Gesichtsschädel
Nase Schwarz, gut entwickelt mit großen, beweglichen Nasenflügeln.
Fang Von gleicher Länge wie der Oberkopf; mäßig tief, verjüngt er sich leicht zur Nase hin. Gerader Nasenrücken. Die untere Lefze bildet die untere Begrenzungslinie des Fangs, die fast parallel zu seiner oberen verläuft.
Lefzen Gut entwickelt, gut pigmentiert. Die obere Lefze verläuft von der Nase aus in einer schönen Kurve. Lefzen und Lefzenwinkel liegen straff schließend an.
Kiefer / Zähne Die Kiefer sind kräftig, die Zähne gut entwickelt und symmetrisch im Kiefer eingebettet. Komplettes, fest schließendes Scherengebiss gemäß der Zahnformel.
Backen Mäßig flach.
Augen Mittelgroß, dunklebraun, nicht vorstehend, von leicht ovaler Form, nach vorn blickend. Ruhiger Ausdruck. Die Augenlider sind schwarz.
Ohren Mit der vorderen Kante dicht am Kopf herabhängend werden sie so getragen, dass die hintere Kante nach außen und ihre Spitze fast nach vorn gerichtet ist. Ihr Ansatz befindet sich auf der Verlängerung einer gedachten Linie von der Nase durch die Augen. Sie sind flach und reichen bis über die Hälfte des Fangs, wenn man sie nach vorn legt.


Hals

Mittellang, muskulös, ziemlich klar umrissen, wobei die Nackenlinie nur leicht gewölbt ist. Im Stand befindet sich die Nasen- spitze auf gleicher Höhe wie der Ansatz der Nackenlinie oder etwas höher.


Körper

 

Rücken Mittellang, gerade und muskulös.
Lenden Ziemlich kurz und kräftig.
Kruppe Gut entwickelt, lang und kräftig, etwas schräg. Von der Seite gesehen setzt sich die Oberlinie in einer schön gebogenen Kruppe fort.
Brust Lang und tief, bis zu den Ellenbogen herabreichend. Rippen gut gebogen mit deutlich sichtbarer Vorbrust.
Untere Profillinie und Bauch Leicht nach hinten ansteigend.


Rute

Tief angesetzt, leicht gebogen, in ihrer Länge bis zu den Sprunggelenken reichend. Kräftig am Ansatz, spitz zulaufend. In Ruhestellung hängt sie dicht an den Hinterläufen herab, in der Bewegung darf sie erhoben, jedoch nicht oberhalb der Rückenlinie getragen werden. Das Haar an der Rute entspricht in etwa dem Körperhaar.


Gliedmaßen

Vorderhand: Gut gewinkelt. Von vorn gesehen gerade und parallel. Die Unterarme stehen senkrecht. Der tiefste Punkt des Brustkorbs befindet sich in Höhe der Ellenbogen. Ober- und Unterarm haben die gleiche Länge.

Vorderhand
Schultern Ziemlich lang, schräg gelagert, kraftvoll; dicht am Körper anliegend, dennoch sehr beweglich.
Oberarm Von gleicher Länge wie das Schulterblatt, deutlich schräg gelagert und kräftig.
Ellenbogen Weit zurück parallel zum Körper gelagert; fest und eng anliegend.
Unterarm Kräftig und sehnig mit starken, ovalen Knochen.
Vordermittelfuß Leicht schräg gestellt.
Vorderpfoten Eher oval; hoch mit gut gebogenen, straffen Zehen. Kräftige Nägel; elastische Ballen, die an den Rändern von dichtem Haarwuchs bedeckt sind. Nägel und Ballen vorzugsweise schwarz.

Hinterhand: Kräftig, gut gewinkelt, von hinten gesehen gerade und parallel.

Hinterhand
Oberschenkel Lang und breit, stark bemuskelt.
Knie Geradeaus nach vorn gerichtet. Die vordere Umrisslinie der Hinterläufe verläuft in einer sanften, glatten Kurve.
Unterschenkel Mäßig lang, schräg gestellt, sehnig.
Sprunggelenk Kräftig, ziemlich tief stehend.
Hintermittelfuß Recht kurz und kräftig, senkrecht.
Hinterpfoten Ebenso geformt wie die Vorderpfoten, gerade nach vorn gerichtet.


Gangwerk

Leichter, effektiver Trab mit weit ausgreifenden Schritten. Die Oberlinie bleibt in der Bewegung eben und fest. Die Läufe bewegen sich parallel.


Haut

Dick, am ganzen Körper straff anliegend, ohne Faltenbildung.


Haarkleid

Haar: Unterwolle kurz, dicht und von weicher Textur. Deckhaar mittellang, dicht, gerade, fest anliegend und recht harsch.

Farbe: Dreifarbig. Der Mantel ist schwarz; sattes Loh findet sich am Kopf, an den unteren Partien des Körpers, an Schultern, Oberschenkeln und auch an den Läufen. Weiße Markierungen zeigen sich gewöhnlich am Kopf, am Hals, an der vorderen Brust, am unteren Teil der Läufe und an der Rutenspitze.


Größe

Widerristhöhe
Bei Rüden 55 bis 61 cm.
Bei Hündinnen 52 bis 58 cm.

Ideale Größe
Bei Rüden 57 bis 59 cm.
Bei Hündinnen 54 bis 56 cm.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  • Zu leichtes oder zu schweres Gebäude.
  • Falscher Geschlechtstyp.
  • Deutlich dreieckige Kopfform.
  • Lose Kopfhaut.
  • Spitzer oder kurzer Fang.
  • Zangengebiss oder leichter Rückbiss.
  • Quadratischer oder zu langer Körperbau.
  • Kurze und dabei steil gelagerte Kruppe.
  • Lange, gespreizte oder flache Pfoten.
  • Kurzes, offensichtlich weiches Haar.
  • Sprenkelungen in der Farbe.
  • Deutlich unterbrochene Farbe des Mantels.
  • Viele einzelne graue Haare oder sogenanntes "Wolfshaar".
  • 1 cm Abweichung von der Standardgröße nach oben oder nach unten.
  • Anderen Hunden gegenüber etwas ängstlich oder übermäßig grob.

Ausschließende Fehler

  • Ängstliche oder aggressive Hunde.
  • Völlig fehlendes Nasenpigment.
  • Vorbiss oder deutlicher Rückbiss.
  • Knickrute.
  • Mehr als 1 cm Über- oder Untergröße.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


Anmerkung

Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: fci.be/uploaded_files/051d2000_de.doc (31.03.2008)

Zuchtstätten


FCI Gruppe 6

Laufhunde, Schweißhunde

und verwandte Rassen


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