Grand bleu de Gascogne – FCI Standard Nr. 22

Großer Blauer Gascogne Laufhund


Ursprung

Frankreich.


Verwendung

Hund für die Flintenjagd und manchmal für die Hetzjagd auf Hochwild, aber auch auf Hasen; meist in der Meute oder einzeln als Spürhund.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen.
Sektion 1.1 Große Laufhunde. Mit Arbeitsprüfung.


Kurzer geschichtlicher Abriß

Er ist wie sein Zeitgenosse, der St.Hubert, sehr alt und wurde im 14.Jahrhundert für die Meuten des Grafen von Foix, Gaston Febus, benutzt, der mit ihnen auf Wolf, Bär oder Wildschwein jagte. Im Süden und Südwesten Frankreichs ist er weit verbreitet, besonders auch in der Gascogne- daher sein Name; er ist der Ursprung aller Laufhundrassen, die man »dem Süden« (»Midi«) zurechnet.


Allgemeines Erscheinungsbild

Hund einer alten Rasse; in Kopf, Haarkleid und Ausdruck durch und durch den französischen Typ verkörpernd; seine imponierende Erscheinung vermittelt den Eindruck kraftvoller Ruhe und hohen Adels.


Verhalten / Charakter (Wesen)

Sehr feine Nase; heulende, tief tönende Stimme; sehr gründlich in seiner Art zu jagen; ordnet sich instinktiv in die Meute ein. Charakter ruhig; ordnet sich leicht unter.


Kopf

Oberkopf
Schädel Von vorn betrachtet leicht gewölbt und nicht zu breit; der Hinterhaupthöcker ist betont; von oben betrachtet ist der hintere Teil des Schädels spitzbogig; die Stirn ist ausgefüllt.
Stop Wenig betont.
Gesichtsschädel
Nasenschwamm Schwarz, gut entwickelt; Nasenlöcher gut geöffnet.
Fang Von gleicher Länge wie der Schädel; kräftig; Nasenrücken leicht gewölbt.
Lefzen Ziemlich herabhängend und den Unterkiefer bedeckend; sie verleihen dem vorderen Teil des Fanges ein quadratisches Profil; der Lefzenwinkel ist gut ausgeprägt, aber nicht lose.
Kiefer / Zähne Scherenschluss; die Schneidezähne stehen gut rechtwinklig zum Kiefer.
Backen Trocken; die Haut bildet dort eine oder zwei Falten
Augen Oval; unter den dicken Lidern erscheinen sie leicht tiefliegend; braun; das untere Lid ist manchmal etwas schlaff; sanfter, ein wenig trauriger Ausdruck.
Behang Der Behang stellt eines der charakteristischen Merkmale des Bleu dar; er ist dünn, gefaltet und läuft spitz aus; er muss über die Nasenspitze reichen können; der Behang ist am Ansatz schmal; dieser liegt deutlich unterhalb der Augenlinie.


Hals

Mittellang; leicht gebogen; mit ausgebildeter Wamme.


Körper

Rücken Eher lang, aber sehr fest.
Lenden Gut gefügt.
Kruppe Leicht schräg; die Hüfthöcker treten hervor.
Brust Lang, breit; sie reicht mindestens bis in Ellenbogenhöhe hinab; breite Vorbrust. Rippen mittelmässig gerundet und lang.
Flanken Flach und gut herabreichend.


Rute

Eher dick, manchmal gegen das Rutenende hin rundum einige etwas längere und gröbere, ährenartig abstehende Haare aufweisend; bis zum Sprunggelenkhöcker hinabreichend; kräftiger Ansatz; als Säbelrute getragen.


Gliedmaßen

Vorderhand: Kräftig.

Vorderhand
Schultern Recht lang und muskulös; recht schräg gelagert.
Ellenbogen Am Körper anliegend.
Unterarm Kräftiger Knochenbau; mit hervortretenden Sehnen.

Hinterhand
Allgemeines Solide gefügte, kräftige Hinterhand.
Oberschenkel Lang und muskulös.
Sprunggelenk Breit, leicht gewinkelt; gut tief angesetzt.

Pfoten: Von der Form eines leicht gestreckten Ovals; Zehen trocken und eng aneinanderliegend; Ballen und Krallen schwarz.


Gangwerk

Gleichmässig und frei.


Haut

Recht dick; geschmeidig; schwarz oder stark mit dunklen Flecken marmoriert, nie ganz weiss; Schleimhäute (haarlose Zonen) schwarz.


Haarkleid

Haar: Kurz, recht dick; sehr dicht.

Farbe: Vollständig (schwarz-weiß) getüpfelt, was einen schieferblauen Schimmer verleiht; mit oder ohne mehr oder minder ausgedehnten schwarzen Platten. Jede Kopfseite trägt im allgemeinen zwei schwarze Flecken, die den Behang bedecken, die Augen einfassen und auf den Backen enden. Auf dem Schädeldach fließen sie nicht zusammen, sondern lassen einen weißen Zwischenraum, in dessen Mitte sich häufig ein kleiner ovaler schwarzer Fleck findet; dies ist typisch für die Rasse. Zwei mehr oder weniger intensiv lohfarbene Abzeichen finden sich über den Augenbrauen als Vieräugelfleck. Spuren von Lohfarbe finden sich ebenso auf den Backen, den Lefzen, auf der Innenseite des Behangs, auf den Gliedmassen und unter der Rute.


Größe

Widerristhöhe
Rüden 65 cm bis 72 cm.
Hündinnen 62 cm bis 68 cm.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  • Kopf
    • Zu kurz.
    • Zu flacher oder zu schmaler Schädel.
    • Hochangesetzter, kurzer, ungenügend gefalteter Behang.
  • Körper
    • Mangel an Substanz.
    • Weicher Rücken.
    • Abgeschlagene Kruppe.
  • Rute
    • Seitwärts getragene Rute.
  • Gliedmaßen
    • Ungenügend entwickelter Knochenbau.
    • Steile Schulter.
    • Durchgetretene Pfote.
    • Aus der Rückansicht eng stehende Sprunggelenke (kuhhessig).
  • Haar
    • Zu dünn und kurz.
  • Verhalten
    • Furchtsamer Hund.

Ausschließende Fehler

  • Ängstlicher oder aggressiver Hund.
  • Mangel an Typ.
  • Augenfällige, den Gebrauch beeinträchtigende Mängel.
  • Schwere anatomische Missbildungen.
  • Vor- und Rückbiss.
  • Helles Auge.
  • Jedes von der Standardbeschreibung abweichende Haarkleid.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


Anmerkung

Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/214/grand_blue_de_gascogne.pdf (31.03.2008)

Zuchtstätten


FCI Gruppe 6

Laufhunde, Schweißhunde

und verwandte Rassen


Hundeshop - Dogsforever