Grand Gascon Saintongeois – FCI Standard Nr. 21
Großer Gascon Saintongeois
Ursprung
Frankreich.
Verwendung
Hund für die Flintenjagd und manchmal für die Hetzjagd auf Hochwild, aber auch auf den Hasen; meist in der Meute oder einzeln als Fährtenhund.
Klassifikation
Klassifikation FCI | |
---|---|
Gruppe 6 | Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen. |
Sektion 1.1 | Große Laufhunde. Mit Arbeitsprüfung. |
Kurzer geschichtlicher Abriß
Mitte des 19. Jahrhunderts suchte der Graf Joseph de Carayon-Latour die im Niedergang begriffene Rasse des Chien de Saintonge wiederzubeleben und kreuzte deshalb deren letzte Nachkommen mit den Bleus de Gascogne des Baron de Ruble und schuf so den Gascon Saintongeois, verursachte dabei aber das Aussterben des Chien de Saintonge.
Allgemeines Erscheinungsbild
Sehr gut gebauter Hund, der gleichzeitig den Eindruck von Kraft und Eleganz vermittelt; in Kopf, Haarkleid und Ausdruck ganz dem französischen Typ entsprechend.
Verhalten
Vorzüglicher Hund für die Hetzjagd; feine Nase; unternehmungsfreudig; sehr schönes Geläut; ordnet sich instinktiv in die Meute ein.
Charakter
Ruhig; ordnet sich leicht unter.
Kopf
Oberkopf | |
---|---|
Schädel | Von vorn betrachtet gewölbt und eher schmal; der Hinterhaupthöcker ist gut betont; von oben betrachtet ist der hintere Teil des Schädels deutlich spitzbogig. |
Stop | Wenig betont. |
Gesichtsschädel | |
---|---|
Nasenschwamm | Schwarz, gut entwickelt; Nasenlöcher gut geöffnet. |
Fang | Von gleicher Länge wie der Schädel; kräftig; obere Linie leicht gewölbt. |
Lefzen | Den Unterkiefer knapp bedeckend; unauffälliger Lefzenwinkel. |
Kiefer / Zähne | Scherenschluss; die Schneidezähne stehen gut rechtwinklig zum Kiefer. |
Backen | Trocken. |
Augen | Oval; braun; sanfter, vertrauensvoller Ausdruck. |
Behang | Er ist dünn, gefaltet und muss mindestens die Nasenspitze erreichen können; unterhalb der Augenlinie und recht weit nach hinten angesetzt, sodass er den Schädel gut freigibt. |
Hals
Von mittlerer Länge und Dicke; leicht gebogen; er trägt wenig Wamme.
Körper
Rücken | Sehr fest; nicht übertrieben lang. |
---|---|
Lenden | Leicht gewölbt, recht muskulös. |
Kruppe | Gut breit; eher horizontal. |
Brust | Breit, lang, sie reicht bis in Ellenbogenhöhe hinab; recht breite Vorbrust. Rippen leicht gerundet und lang. |
Untere Profillinie und Bauch | Recht lang; leicht aufgezogen. |
Rute
Kräftiger Ansatz; am Ende stark verjüngt; bis zum Sprunggelenkhöcker hinabreichend; elegant als Säbelrute getragen.
Gliedmaßen
Vorderhand | |
---|---|
Allgemeines | Kräftige Vorderhand. |
Schultern | Recht lang; muskulös; mittelmäßig schräg gelagert. |
Ellenbogen | Am Körper anliegend |
Unterarm | Kräftiger Knochenbau. |
Hinterhand | |
---|---|
Allgemeines | Gut proportionierte Hinterhand. |
Oberschenkel | Lang und gut bemuskelt. |
Sprunggelenk | Breit; leicht gewinkelt; gut tief angesetzt. |
Pfoten: Von der Form eines leicht gestreckten Ovals; Zehen trocken und eng aneinanderliegend; Ballen und Krallen schwarz.
Gangwerk
Gleichmäßig und fließend.
Haut
Geschmeidig und nicht zu dick; weiß mit schwarzen Flecken; Schleimhäute (haarlose Zonen) schwarz.
Haarkleid
Haar: Kurz und dicht.
Farbe: Die Grundfarbe ist weiß, schwarz gefleckt, manchmal getüpfelt. Jede Kopfseite trägt im allgemeinen zwei schwarze Flecken, die den Behang bedecken, die Augen einfassen und auf den Backen enden. Die Backen sind lohfarben, vorzugsweise blass. Zwei lohfarbene Abzeichen finden sich über den Augenbrauen als »Vieräugelfleck«. Spuren von Lohfarbe findet man auch auf der Innenseite des Behangs und als Tüpfelung entlang der Gliedmaßen; auf der Oberseite des Behangs dürfen einige falbfarbene Haare erscheinen, ohne jedoch den Kopf dreifarbig erscheinen zu lassen; manchmal findet sich unten am Oberschenkel ein typischer Fleck von der Farbe welken Laubes, der sogenannte »Rehfleck« (rehfarbener Fleck).
Größe
Widerristhöhe | |
---|---|
Rüden | 65 cm bis 72 cm. |
Hündinnen | 62 cm bis 68 cm. |
Fehler
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
- Mangel an Volumen.
- Ungenügend entwickelter Knochenbau.
- Kurzer Kopf.
- Breiter Schädel.
- Hoch angesetzter, kurzer Behang.
- Weicher Rücken.
- Abgeschlagene Kruppe.
- Seitwärts getragene Rute.
- Zu schräge oder zu steile Schulter.
- Aus der Rückansicht eng stehende Sprunggelenke (kuhhessig).
- Durchgetretene Pfoten.
- Fehlende lohfarbene Abzeichen.
- Furchtsame Hunde.
Ausschließende Fehler
- Ängstliche oder aggressive Hunde.
- Mangel an Typ.
- Schwere anatomische Missbildungen.
- Augenfällige, den Gebrauch beeinträchtigende Mängel.
- Vor- oder Rückbiss.
- Helles Auge.
- Jedes von der Standardbeschreibung abweichende Haarkleid.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
Anmerkung
Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
Quelle: vdh.de/media/lexikon/209/grand_gascon_saintongeois.pdf (31.03.2008)