Grand Griffon Vendéen – FCI Standard Nr. 282
Großer Griffon Vendéen
Ursprung
Frankreich.
Verwendung
Laufhund für die Büchsenjagd, manchmal zur Hetzjagd, auf Hochwild, Hirsch, Reh, Wildschwein und Fuchs, meist in der Meute oder einzeln als Spürhund.
Klassifikation
Klassifikation FCI | |
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Gruppe 6 | Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen. |
Sektion 1.1 | Große Laufhunde. Mit Arbeitsprüfung. |
Kurzer geschichtlicher Abriß
Ursprünglich gab es nur den Grossen Vendéen. Es handelte sich um einen kurzhaarigen Schlag aus der Vendée, der von den sogenannten »Kanzlerhunden« (der Begründer der Rasse war königlicher Kanzler) oder von den weißen Hunden des Königs abstammte. Zu seiner Herkunft darf der Hinweis auf die Griffon fauves der Bretagne nicht fehlen, die zu einem guten Teil in das Blut der »Kanzlerhunde« eingingen. Auch die Gris de Saint-Louis und die Griffons de Bresse (Abkömmlinge von Segusiernachkommen) trugen zur Schaffung des Großen Griffon bei.
Allgemeines Erscheinungsbild
Hund alter Rasse von französischem Typ; gelehrig und entschlossen; edel in Gestalt und Bewegung; gut proportioniert gebaut, kräftig, ohne schwerfällig zu wirken.
Verhalten / Charakter (Wesen)
Er besitzt eine feine Nase und ein schönes Geläut; eifrig auf der Fährte, scheut nicht vor Dornenhecken; braucht weiträumiges Gelände. Gehorsam, aber eigensinnig und voller Passion; braucht eine gute Führung.
Kopf
Oberkopf | |
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Schädel | Von vorn gesehen ziemlich gewölbt, aber zwischen den Ohren nicht zu breit. |
Stop | Leicht betont. |
Gesichtsschädel | |
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Nasenschwamm | Kräftig, schwarz, ausgenommen bei weiß-orangefarbenem Haarkleid, wo ein brauner Nasenschwamm toleriert wird; gut geöffnete Nasenlöcher. |
Fang | Gleich lang wie der Schädel; kräftig; gerade oder leicht gewölbter Nasenrücken. |
Lefzen | Ziemlich überhängend, bedecken sie gut den Unterkiefer und geben dem Fang ein quadratisches Profil; sie sind von starkem Bart bedeckt. |
Kiefer / Zähne | Scherengebiss; Schneidezähne rechtwinklig im Kiefer eingesetzt. |
Augen | Von dunkler Farbe; groß und lebhaft; die Augenbrauen sind gut ausgeprägt, ohne jedoch das Auge zu verdecken. Die Bindehaut darf nicht sichtbar sein. |
Behang | Typisch für einen französischen Laufhund: weich, schmal und dünn; mit langem Haar besetzt und in einem länglichen Oval endend; gut nach innen gedreht; tief, unterhalb der Augenlinie angesetzt; muss über den Nasenschwamm hinaus reichen können. |
Hals
Elegant, ohne Wamme.
Körper
Rücken | Fest; gerade oder sehr leicht ansteigend. |
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Lenden | Gut bemuskelt. |
Brust | Nicht zu breit, ziemlich tief, bis auf Ellbogenhöhe herabreichend. Rippen mittelmäßig gewölbt und lang. |
Flanken | Ziemlich aufgezogen, aber gut ausgefüllt. |
Rute
Sie ist am Ansatz dick und verjüngt sich allmählich; hoch angesetzt, als Säbelrute getragen, nie jedoch als Sichelrute; ziemlich lang.
Gliedmaßen
Vorderhand: Kräftig.
Vorderhand | |
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Schultern | Lang, trocken und schräg. |
Ellenbogen | Am Körper anliegend. |
Unterarm | Von kräftigem Knochenbau, gerade. |
Hinterhand: Solid gebaut. Hüfthöcker sichtbar.
Hinterhand | |
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Oberschenkel | Lang und muskulös. |
Sprunggelenke | Breit und recht tief gestellt; von hinten betrachtet weder kuhhessig noch fassbeinig; im Profil betrachtet mittelmäßig gewinkelt. |
Pfoten: Nicht zu kräftig; harte Ballen, Zehen gut gewölbt und eng aneinanderliegend; kräftige Krallen. Gute Pigmentation von Ballen und Krallen ist erwünscht.
Gangwerk
Geschmeidig, gleichmäßig, kraftvoll.
Haut
Nicht zu dünn, geschmeidig. Bei dreifarbigen Hunden oft marmoriert. Ohne Wamme.
Haarkleid
Haar: Lang, aber nicht übermäßig, manchmal buschig und rau (grob und hart); reichliche Unterwolle; Bauch und Innenseite der Schenkel dürfen nicht kahl sein; gut ausgeprägte Augenbrauen, die jedoch das Auge nicht verdecken dürfen.
Farbe: Schwarz mit weißer Scheckung (weiß-schwarz); schwarz mit falbfarbenen Abzeichen (schwarz-rot); schwarz mit sandfarbenen Abzeichen; falbfarben mit weißer Scheckung (weiß-orange); falbfarben mit schwarzem Mantel und weißer Scheckung (tricolor); falbfarben schwarz gewolkt; sandfarben schwarz gewolkt mit weißer Scheckung; sandfarben schwarz gewolkt. Herkömmliche Bezeichnungen: Hasenfarbe, Wolfsfarbe, Dachsfarbe oder Wildschweinfarbe.
Größe
Widerristhöhe | |
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Rüden | von 62 cm bis 68 cm. |
Hündinnen | von 60 cm bis 65 cm. |
mit einer Toleranz von 1 cm mehr oder weniger. |
Fehler
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
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Kopf
- Zu kurz.
- Flacher Schädel.
- Kurzer Fang.
- Nasenschwamm, Lefzen oder Lider depigmentiert.
- Zangengebiss.
- Helle Augen.
- Behang hoch angesetzt, kurz, ungenügend eingerollt oder zu wenig behaart.
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Körper
- Mangel an Volumen.
- Schwerfälliges Aussehen.
- Rücken nicht straff genug.
- Kruppe abgeschlagen.
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Rute
- Verdreht.
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Gliedmaßen
- Ungenügender Knochenbau.
- Zu steile Winkelung.
- Zu eng stehende Sprunggelenke.
- Durchgetretene Pfoten.
- Durchgetretene Fußwurzel.
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Haar
- Dünn, nicht genügend dicht.
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Verhalten
- Scheuheit.
Ausschließende Fehler
- Ängstlichkeit, Aggressivität.
- Mangel an Typ.
- Vor- oder Rückbiss.
- Birkaugen; verschiedenfarbige Augen.
- Brustbeinregion nicht geräumig genug: nach unten hin sich verengende Rippen.
- Knotenrute.
- Wolliges Haar.
- Einfarbig schwarzes oder weißes Haarkleid.
- Ausgeprägte Depigmentierung.
- Größe außerhalb des Standards.
- Fehler, die zu einer merklichen Behinderung führen. Anatomische Missbildungen.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
Anmerkung
Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
Quelle: vdh.de/media/lexikon/210/grand_griffon_vendeen.pdf (31.03.2008)