Schillerstövare – FCI Standard Nr. 131

Schiller Laufhund, Schiller Bracke


Ursprung

Schweden.


Verwendung

Lautgebender Spürhund zur Jagd auf Hase und Fuchs. Es sind keine Meutehunde und jagen auch nicht paarweise. Sie werden nie bei der Jagd auf Rotwild eingesetzt.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen.
Sektion 1.2 Mittelgroße Laufhunde. Mit Arbeitsprüfung.


Kurzer geschichtlicher Abriß

Auf der ersten Hundeausstellung in Schweden im Jahre 1886 wurden nicht weniger als 189 Spürhunde ausgestellt, darunter ein Rüde und seine Wurfschwester namens »Tamburini« und »Ralla I« im Besitz des Bauern Per Schiller.
Beide stammten von den berühmten Laufhunden ab, die auf dem Landgut Kaflås gehalten wurden. Diese Laufhunde hatten vermutlich ihren Ursprung in Süddeutschland: sie waren eher klein, lohfarben mit schwarzem Mantel und geringen weißen Abzeichen. Außer diesen gehörten Schweizer Laufhunde und zu einem beträchtlichen Teil englische Laufhunde, vor allem Harrier, zum Ursprung des Schillerstövare. Die Rasse entwickelte schnell einen einheitlichen Typ und wurde 1907 vom Schwedischen Kennel Club als solche anerkannt.


Allgemeines Erscheinungsbild

Harmonisch ausgewogene, sehnige, stattliche Gesamterscheinung, die den Eindruck von Schnelligkeit und Stärke vermittelt.


Wichtige Proportionen

Leicht rechteckig im Gebäude.


Verhalten / Charakter (Wesen)

Lebhaft und aufmerksam.


Kopf

Länglich. Von vorn und von der Seite gesehen sollte der Kopf dreieckig sein, ohne dass der Fang spitz und schwach ist.

Oberkopf
Schädel Nur leicht gewölbt, am breitesten zwischen den Ohren.
Stop Gut ausgeprägt.
Gesichtsschädel
Nasenschwamm Schwarz, gut entwickelte Nasenlöcher.
Fang Lang. Der Nasenrücken ist gerade und verläuft parallel zur Profillinie des Oberkopfes.
Lefzen Sollten straff sein und eng anliegen.
Kiefer / Zähne Scherengebiss; Zähne stark und gut entwickelt.
Backen Flach.
Augen Dunkelbraun mit lebhaftem Ausdruck.
Ohren Hoch angesetzt. In ihrer Länge reichen sie, nach vorn gehalten, nicht ganz bis zur Hälfte des Fangs. Bei Aufmerksamkeit können sie leicht angehoben werden. Sie sind weich und hängen flach herab, wobei die vordere Kante dicht an den Wangen anliegt.


Hals

Lang und kräftig, mit hübschem Übergang in die Schulterpartie. Die Haut am Hals ist geschmeidig und liegt straff an. Rüden sollten eine deutlich gewölbte Nackenlinie aufweisen.


Körper

Widerrist Gut ausgeprägt
Rücken Eben und kräftig.
Lende Muskulös, leicht gewölbt.
Kruppe Lang, breit, geringfügig abfallend.
Brust Brustkorb lang, gut entwickelt und tief; er reicht bis zu den Ellenbogen herab.
Untere Profillinie und Bauch Nur geringfügig aufgezogen.


Rute

In Höhe der Rückenlinie angesetzt, gerade oder säbelförmig leicht gebogen. Breit am Ansatz, zum Ende hin spitz zulaufend. In ihrer Länge reicht sie bis zu den Sprunggelenken. In der Bewegung vorzugsweise nicht oberhalb der Rückenlinie getragen.In Höhe der Rückenlinie angesetzt, gerade oder säbelförmig leicht gebogen. Breit am Ansatz, zum Ende hin spitz zulaufend. In ihrer Länge reicht sie bis zu den Sprunggelenken. In der Bewegung vorzugsweise nicht oberhalb der Rückenlinie getragen.In Höhe der Rückenlinie angesetzt, gerade oder säbelförmig leicht gebogen. Breit am Ansatz, zum Ende hin spitz zulaufend. In ihrer Länge reicht sie bis zu den Sprunggelenken. In der Bewegung vorzugsweise nicht oberhalb der Rückenlinie getragen.


Gliedmaßen

Vorderhand
Allgemeines Gute Knochenstärke, die harmonisch zur Gesamterscheinung des Hundes passt. Von vorn gesehen erscheinen die Läufe gerade und parallel zueinander.
Schultern Schulterblätter lang, gut bemuskelt, schräg gelagert und fest am Körper anliegend.
Oberarm Lang, mit dem Schulterblatt einen rechten Winkel bildend.
Ellenbogen Liegen dicht am Körper an und treten optisch unter dem Brustkorb nicht hervor.
Vordermittelfuß Elastisch, mit dem Unterarm einen geringen Winkel bildend.
Vorderpfoten Oval, Zehen gut aufgeknöchelt und eng zusammengefügt.

Hinterhand
Allgemeines Kräftig, von hinten gesehen parallel gestellt.
Oberschenkel Von der Seite gesehen breit mit gut entwickelter Muskulatur.
Knie Gut gewinkelt.
Sprunggelenk Gut gewinkelt.
Hintermittelfuß Kurz, schlank, gerade.
Hinterpfoten Gleich den Vorderpfoten. Afterkrallen sind unerwünscht.


Gangwerk

Parallel, kraftvoll, raumgreifend.


Haarkleid

Haar: Harsch, nicht zu kurz, sehr dicht am Körper anliegend. An Kopf, Ohren und den Vorderseiten der Läufe sollte das Haar kurz und glatt sein. Unterhalb der Rute und an der hinteren Seite der Oberschenkel darf das Haar länger sein.

Farbe: Lohfarben mit ausgeprägtem schwarzen Mantel (Decke), der den Rücken, die Halsseiten, die Seiten des Rumpfes und die Oberseite der Rute bedeckt. Bei ausgewachsenen Hunden sind mit der Lohfarbe vermischte schwarze Haare nicht zulässig, schwarze Abzeichen auf den Wangen sind jedoch erlaubt.


Größe

Widerristhöhe
Rüden 53-61 cm, Idealgröße 57 cm.
Hündinnen 49-57 cm, Idealgröße 53 cm.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  • Fehlerhafte Proportionen zwischen Körperlänge, Widerristhöhe und Brusttiefe.
  • Mangelhafte Ausprägung des Geschlechtstyps.
  • Breiter Schädel, ausgeprägtes Hinterhauptsbein.
  • Aufgebogener Nasenrücken.
  • Vor- oder Rückbiss, Zangengebiss.
  • Hervortretende Backen.
  • Helle Augen.
  • Kurze, steile Kruppe.
  • Rutenhaltung oberhalb der Rückenlinie.
  • Zu offener Winkel zwischen Schulterblatt und Oberarm.
  • Gebundene Hinterhandbewegung.
  • Nicht klar abgegrenzter Mantel, der reichlich mit lohfarbenen Haaren durchsetzt ist.
  • Zu starker schwarzer Mantel, der die Brust, die Körperseiten, die Schultern und die Oberschenkel bedeckt.

Ausschließende Fehler

  • Aggressiv oder ängstlich.
  • Scheues, zurückhaltendes Wesen.
  • Deutlicher Vor- oder Rückbiss.
  • Widerristhöhe außerhalb der zulässigen Bandbreite.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


Anmerkung

Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/411/schillerstoevare.pdf (31.03.2008)

Zuchtstätten


FCI Gruppe 6

Laufhunde, Schweißhunde

und verwandte Rassen


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