Tiroler Bracke – FCI Standard Nr. 68


Ursprung

Österreich.


Verwendung

Die Tiroler Bracke ist ein idealer Gebrauchshund für den Wald- und Bergjäger. Sie wird als Bracke (Solo) zur lauten Jagd auf Hase und Fuchs und als Schweißhund für Nachsuchen auf alle Wildarten eingesetzt.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen.
Sektion 1.2 Mittelgroße Laufhunde. Mit Arbeitsprüfung (Brackier- und Schweißprüfung).


Kurzer geschichtlicher Abriß

Die Tiroler Bracke stammt wie alle Brackenrassen von der Keltenbracke ab und stellt mit ihrem guten Stockhaar am reinsten den Typ des Wildbodenhundes dar. Kaiser Maximilian I. verwendete schon um 1500 diese edlen Bracken in Tirol zur Jagd und erwähnt in seinen Jagdbüchern, dass er aus diesen seine Leithunde herausgenommen hat. Um 1860 begann man in Tirol einzelne Stämme rein zu züchten; 1896 wurde ein Standard erstellt und 1908 offiziell anerkannt. Von den vielen einst in Tirol beheimateten Brackenschlägen ist nur mehr der rote und der schwarzrote Farbschlag erhalten geblieben. Die Tiroler Niederbracke wurde 1994 aus dem Standard genommen.


Allgemeines Erscheinungsbild

Mittelgroß. Knochen von mittlerer Stärke, kräftig, bemuskelt, sehnig, fließende lange Außenlinien, robust, gesund. Langrechteckformat, etwas länger als hoch.


Verhalten / Charakter (Wesen)

Wesensfester, passionierter, feinnasiger Jagdhund, der selbstständig sucht und ausdauernd jagt, mit ausgeprägtem Spurlaut, Spurwillen und Orientierungssinn.


Kopf

Oberkopf
Schädel Breit, trocken, leicht gewölbt.
Stop Deutlich.
Gesichtsschädel
Nasenschwamm Schwarz, nicht senkrecht abgestutzt.
Fang Mäßig tief, gerade.
Lefzen Kurz und knapp anliegend.
Kiefer / Zähne Kräftiges, vollständiges Scherengebiss. Gewünscht ist ein vollständiges Gebiss mit 42 Zähnen; das Fehlen von insgesamt 2 PM1 oder PM2 (Prämolaren 1 oder 2) wird toleriert; die M3 (Molaren 3) werde nicht berücksichtigt.
Augen Augapfel groß, nicht tief liegend, Lidspalte rund, Iris dunkelbraun, Nickhautrand pigmentiert, Lider dem Augapfel gut anliegend.
Behang Breit, hoch angesetzt, unten abgerundet, reicht mäßig gestreckt bis zum oberen Fangzahn.


Hals

Mäßig gewölbt, weder tief noch hoch aufgesetzt, trocken, ohne Wamme.


Körper

Langer Rumpf.

Widerrist Ausgeprägt, bildet den höchsten Punkt der oberen Linie.
Rücken Gerade, stramm und mäßig breit.
Kruppe Mäßig abfallend, nicht abschüssig, breit und lang.
Brust Sehr tief, mäßig breit, gut gewölbte Vorbrust.
Untere Profillinie und Bauch Etwas aufgezogen, mittlere Flankentiefe.


Rute

Hoch angesetzt, lang, reicht mindestens bis zum Sprunggelenkshöcker, wird in Erregung hoch getragen, säbelförmige Biegung ist zulässig; dichte Bürstenrute erwünscht.


Gliedmaßen

Vorderhand: Läufe gerade.

Vorderhand
Schultern Schräg gelagert, gut bemuskelt.
Oberarm Gut gewinkelt.

Hinterhand
Allgemeines Gelenke der Hintergliedmaßen gut gewinkelt.
Oberschenkel Breit und sehr gut bemuskelt.

Pfoten: Kräftig mit eng aneinanderliegenden, gut gewölbten Zehen und kräftigen Ballen.


Gangwerk

Raumgreifend, sehr schnell, ausdauernd.


Haarkleid

Haar: Dichtes Stockhaar mit Unterwolle, eher grob als fein. Bauch behaart, Keulen gut behost. Rute gut behaart mit dichter Bürste.

Farbe: Rot oder Schwarzrot (kann auch dreifarbig sein)

Farbe
Roter Schlag Rot, hirschrot oder rotgelb. Zu helles Gelb ist nicht erwünscht.
Schwarzroter Schlag Schwarzer Mantel oder Sattel mit rotem, meist nicht scharf abgegrenztem Brand an den Läufen, Brust, Bauch und Kopf. Die lohfarbenen Abzeichen über den Augen (Vieräugl) sind zulässig.
Weiße Abzeichen (Gelten für beide Farbschläge). Halsstreifen, Vorder- und Unterbrustfleck, Pfoten, Läufe. Das Fehlen von weißen Abzeichen ist nicht als Fehler zu bewerten.


Größe

Widerristhöhe
Rüden 44 – 50 cm.
Hündinnen 42 – 48 cm.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  • Zu windig, zu hochläufig, zu niedrig gestellt.
  • Schädel grob.
  • Lefzen hängend.
  • Glas- oder Birkauge.
  • Behang zu kurz, zu lang, gefaltet.
  • Rücken zu lang, zu weich.
  • Scheuheit.

Ausschließende Fehler

  • Aggressiv oder ängstlich.
  • Nasenschwamm braun.v
  • Vor- und Rückbiss.v
  • Fehlen von mehr als insgesamt zwei PM1 oder PM2.
  • Ausgesprochene Scheckung.
  • Leberfarbene Hunde.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


Anmerkung

Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/465/tiroler_bracke.pdf (31.03.2008)

Zuchtstätten


FCI Gruppe 6

Laufhunde, Schweißhunde

und verwandte Rassen


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