Broholmer – FCI Standard Nr. 315


Ursprung

Dänemark.


Verwendung

Begleithund, Wachhund.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 2 Schnauzer und Pinscher, Molosser und Schweizer Sennenhunde.
Sektion 2.1 Molosser, Doggenartige Hunde. Ohne Arbeitsprüfung.


Kurzer geschichtlicher Abriß

Schon seit dem Mittelalter ist dieser Typ von Hunden bekannt, sie wurden zu jener Zeit für die Jagd auf Hirsche verwendet. Später setzte man sie hauptsächlich als Wachhunde für große Bauernhöfe und Landgüter ein. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden diese Hunde rein gezüchtet, und dank der Bemühungen des Grafen Sehested von Broholm, von dem die Rasse ihren Namen erhielt, nahm ihre Anzahl stetig zu. Nach dem Zweiten Weltkrieg starb die Rasse fast aus, aber um 1975 begann eine Gruppe von Engagierten, die sich später in der »Gesellschaft zur Wiederherstellung der Broholmer Rasse«organisierten, mit Unterstützung des Dänischen Kennel Klubs, die Rasse wiederzubeleben.


Allgemeines Erscheinungsbild

Großer Hund von Mastiff-Typ mit rechteckigem, kräftigem Gebäude und kraftvollem, ruhigem Bewegungsablauf. Seine Erscheinung wird geprägt durch eine mächtige Vorderhand: Der Kopf ist massiv und breit, der Hals mächtig und von etwas loser Haut bedeckt, die Brust ist breit und tief. In der Ruhestellung wird der Kopf recht tief und nach unten gebeugt getragen, und die Rute hängt säbelförmig herab. In der Bewegung wird sie höher, jedoch nicht oberhalb der Rückenlinie getragen. Bei Aufmerksamkeit oder in der Erregung wird der Kopf höher getragen und die Rute über die Horizontale angehoben.


Wichtige Proportionen

Schädel und Fang sind gleich lang.


Verhalten / Charakter (Wesen)

Ruhig, gutartig, freundlich, dennoch wachsam. Der Hund muss sehr großes Selbstvertrauen zeigen.


Kopf

Ziemlich groß und breit, schwer wirkend.

Oberkopf
Schädel Breit und ziemlich flach. Die obere Begrenzungslinie des Schädels verläuft, etwas nach oben versetzt, parallel zu derjenigen des Fangs.
Stop Nicht zu ausgeprägt.
Gesichtsschädel
Nasenschwamm Groß und schwarz.
Fang Massiv; wirkt wegen der Schwere des Kopfes eher kurz. Ober- und Unterkiefer sind gleich lang.
Lefzen Hängend, aber nicht übertrieben ausgeprägt.
Kiefer / Zähne Starke Kiefer mit gut entwickelter Muskulatur. Scheren- oder Zangengebiss.
Augen Rund, nicht zu groß. Die Farbe variiert von heller bis zu dunkler Bernsteinfarbe. Der Ausdruck sollte großes Selbstvertrauen erkennbar werden lassen.
Ohren Mittelgroße, ziemlich hoch angesetzte Hängeohren, die eng an den Backen anliegend getragen werden.


Hals

Sehr mächtig und muskulös, mit etwas, jedoch nicht übermäßig ausgeprägter, loser Kehlhaut.


Körper

Obere Profillinie Gerade.
Widerrist Kräftig und deutlich ausgeprägt.
Rücken Ziemlich lang.
Kruppe Mittellang, leicht abfallend.
Brustkorb Mächtig und tief mit gut entwickelter Vorbrust.


Rute

Eher tief angesetzt, breit an der Wurzel. Wird hängend getragen und zeigt keinerlei Fahnenbildung oder Befederung. In der Bewegung wird die Rute bis zur Horizontalen angehoben, vorzugsweise jedoch nicht höher. Sie sollte nie über dem Rücken oder eingerollt getragen werden.


Gliedmaßen

Vorderhand: Kräftige, gerade und stämmige Vorderläufe mit muskulösem Oberarm. Die Länge der Knochen und deren Winkelung zueinander sollte in Schritt und Trab einen freien, raumgreifenden Bewegungsablauf ermöglichen.

Vorderhand
Oberarm Sehr muskulös.
Ellenbogen Bewegen sich dicht am Körper.
Unterarm Gerade und kräftig.
Vordermittelfuß Nicht zu lang.
Vorderpfoten Rundlich und fest zusammengefügt.

Hinterhand: Kraftvolle und muskulöse Hinterläufe mit Winkelungen, die einen guten Schub bewirken. Von hinten gesehen sind die Läufe gerade und parallel.

Hinterhand
Oberschenkel Kräftig und muskulös.
Hintermittelfuß Nicht zu lang.
Hinterpfoten Fest zusammengefügt; ähnlich den Vorderpfoten.


Gangwerk

Ruhig, mit gebeugter Haltung. Die natürlichen Gangarten sind Schritt und Trab.


Haut

Gut pigmentiert und dick; insgesamt üppig, besonders am Hals.


Haarkleid

Haar: Kurz und dicht anliegend, mit dicker Unterwolle.

Farbe: Gelb mit schwarzer Maske; Gold-Rot; Schwarz. Weiße Abzeichen an der Brust, an den Pfoten und an der Rutenspitze sind zulässig.


Größe und Gewicht

Widerristhöhe
Rüden ca. 75 cm.
Hündinnen ca. 70 cm.
Gewicht
Rüden 50 - 70 kg.
Hündinnen 40 - 60 kg.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  • Mangel an Substanz, Brusttiefe und Vorbrust.
  • Zu leicht und zu elegant in Kopf und Gebäude.
  • Stop zu ausgeprägt; Fang zu leicht; Lefzenwinkel herabhängend.
  • Ohren zu groß oder zu klein; Rosenohren.
  • Rute zu hoch oder zu tief angesetzt. Haken- oder Knickrute.
  • Langer, schwacher Mittelfuß. Spreizpfoten.
  • Kuhhessigkeit.
  • Bewegung zu leichtfüßig/elegant.
  • Fransen/Befederung an Schenkeln und Rute.

Ausschließende Fehler

  • Nervosität, Schärfe oder Aggressivität.
  • Quadratischer Körperbau. Ausgeprägter Mangel an Substanz.
  • Nasenschwamm andersfarbig als schwarz.
  • Rück- oder Vorbiss.
  • Verschiedenfarbige Augen.
  • Aufrecht getragene Ohren.
  • Aufgerollt getragene Rute.
  • Haarkleid: Fehlfarbe; langes Haar.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

Anmerkung

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/91/standard_broholmer.pdf (30.03.2008)