Bulldog – FCI Standard Nr. 149


Ursprung

Großbritannien.


Verwendung

Begleithund mit Abschreckungswirkung.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer- Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen.
Sektion 2.1 Molossoide, doggenartige Hunde. Ohne Arbeitsprüfung.


Allgemeines Erscheinungsbild

Kurzhaarig, untersetzt, eher tief gestellt, breit gebaut, kraftvoll und kompakt. Kopf im Verhältnis zum Körper recht groß, jedoch darf kein Merkmal so übermäßig ausgeprägt sein, dass die Ausgewogenheit insgesamt gestört ist oder der Hund missgebildet erscheint oder in seiner Bewegungsfähigkeit beeinträchtigt ist. Gesicht kurz, Fang breit, stumpf und nach oben gerichtet. Hunde mit erkennbarer Atemnot sind höchst unerwünscht. Körper kurz, gut zusammengefügt, ohne jegliche Neigung zur Fettleibigkeit. Gliedmaßen stämmig, gut bemuskelt und in starker Kondition. Hinterhand hoch und kräftig, aber im Vergleich zur schweren Vorderhand etwas leichter. Hündinnen nicht so mächtig und stark entwickelt wie Rüden.


Verhalten / Charakter (Wesen)

Vermittelt den Eindruck von Entschlossenheit, Kraft und Aktivität. Aufmerksam, kühn, loyal, zuverlässig, mutig, grimmig im Aussehen, aber liebenswürdig im Wesen.


Kopf

Von der Seite gesehen erscheint der Kopf vom Hinterkopf bis zur Nasenspitze sehr hoch und kurz. Stirnpartie flach, die Haut auf dem Kopf und um ihn herum lose mit feinen Falten, die weder abstehen noch das Gesicht überlappen dürfen. Stirnknochen ausgeprägt, breit, kantig und hoch. Vom Stop verläuft bis zur Mitte des Schädels eine breite und tiefe Stirnfurche, die bis zur Hinterhauptspitze fühlbar ist. Gesicht vom vorderen Teil der Backenknochen bis zur Nasenspitze kurz, mit Hautfalten. Abstand vom inneren Augenwinkel (oder von der Mitte des Stops zwischen den Augen) bis zur Nasenspitze nicht größer als jener von der Nasenspitze zum Rand der Unterlippe.

Oberkopf
Schädel Schädelumfang groß. Von vorne gesehen erscheint er vom Kinn bis zum Scheitel sehr hoch; ebenfalls sehr breit und kantig.
Stop Tiefe und breite Einbuchtung zwischen den Augen.

Gesichtsschädel: Von vorne gesehen müssen die verschiedenen Partien des Gesichts auf beiden Seiten einer gedachten senkrechten Mittellinie symmetrisch ausgewogen sein.

Gesichtsschädel
Nasenschwamm Nase und Nasenlöcher groß, breit und schwarz, keinesfalls leberfarben, rot oder braun. Nasenspitze zu den Augen hin zurückversetzt. Große, breite und offene Nasenlöcher, zwischen denen eine deutliche senkrechte, gerade Linie verläuft.
Fang Kurz, breit, aufwärts gebogen und vom Augenwinkel bis zum Lefzenwinkel sehr tief. Die Nasenfalte darf die schräg verlaufende Profillinie nicht stören.
Lefzen Lefzen dick, breit, hängend und sehr tief, den Unterkiefer seitlich vollständig überlappend, jedoch nicht vorn, wo sie mit der Unterlippe schließen und vollständig die Zahnreihe bedecken.
Kiefer / Zähne Kiefer breit, massiv und kantig. Der Unterkiefer überragt vorn den Oberkiefer und ist aufgebogen. Kiefer breit und kantig, mit sechs kleinen Schneidezähnen in gerader Linie zwischen den weit auseinander stehenden Fangzähnen. Zähne groß und kräftig, bei geschlossenem Fang nicht sichtbar. Von vorne gesehen steht der Unterkiefer direkt unter dem Oberkiefer und verläuft parallel zu ihm.
Backen Gut gerundet, seitwärts über die Augen hinausragend.
Augen Von vorne gesehen tief unten im Schädel eingesetzt, gut entfernt von den Ohren. Augen und Stop auf der selben geraden Linie, die im rechten Winkel zur Stirnfurche verläuft. Weit auseinander liegend, wobei die äußeren Augenwinkel sich aber noch innerhalb der Backenumrisslinie befinden. Rund, mäßig groß, weder eingesunken noch vorstehend; Augenfarbe sehr dunkel – nahezu schwarz; sie dürfen kein Weiß zeigen, wenn der Hund geradeaus schaut. Ohne sichtbare Augenprobleme.
Ohren Hoch angesetzt, d.h. der vordere Rand beider Ohren setzt von vorne gesehen die Oberlinie des Schädels am höchsten Punkt seiner Außenkanten fort, so dass die Ohren möglichst weit auseinander möglichst hoch über den Augen und möglichst weit von diesen entfernt sind. Klein und dünn. „Rosenohren“ sind korrekt, d.h. an der hinteren Seite nach innen gefaltete und zurückgelegte Ohren, deren oberer oder vorderer Rand nach außen und nach hinten gerichtet ist, wobei das Innere der Ohrmuschel teilweise sichtbar ist.


Hals

Von mäßiger Länge, sehr dick, tief und kräftig. Gut gewölbte Nackenlinie, mit vielen losen, dicken Hautfalten im Bereich der Kehle, beidseitig vom Unterkiefer bis zur Brust eine Wamme bildend.


Körper

Obere Profillinie Unmittelbar hinter den Schultern ist der Rücken geringfügig eingesenkt (tiefste Stelle), von da an sollte die Wirbelsäule bis zu den Lenden ansteigen (wobei der oberste Punkt der Lendenpartie höher liegt als die Schulter), danach fällt die Oberlinie – einen Bogen bildend – zur Rute hin steiler ab (genannt "roach-back"), ein für diese Rasse charakteristisches Merkmal.
Rücken Kurz, kräftig, im Schulterbereich breit, in der Lendenpartie vergleichsweise schmaler.
Brust Brustkorb breit, seitlich gerundet, ausgeprägt und tief. Körper bis weit nach hinten gut aufgerippt; Brustkorb geräumig, rund und sehr tief vom oberen Schulterrand bis zum untersten Punkt des Brustbeines. Gut zwischen den Vorderläufen hinabreichend. Brustkorb groß im Durchmesser, hinter den Vorderläufen rund (nicht flachrippig, sondern gut gerundete Rippen).
Untere Profillinie und Bauch Bauch aufgezogen und nicht hängend.


Rute

Tief angesetzt, an der Wurzel ziemlich gerade heraustretend und dann nach unten gebogen. Rund, glatthaarig und ohne Fransen oder grobe Behaarung. Mäßig lang – eher kurz als lang – dick am Ansatz, sich schnell zu einer feinen Spitze verjüngend. Abwärts gerichtet getragen (ohne deutlich aufwärts gebogenes Rutenende) und nie über der Rückenlinie.


Gliedmaßen

Vorderhand: Vorderläufe sehr stämmig und stark, gut entwickelt, weit auseinander stehend, dick, muskulös und gerade. Ihre äußere Linie erscheint ziemlich gebogen, aber die Knochen selbst sind stark und gerade, nicht krumm oder säbelförmig; im Verhältnis zu den Hinterläufen kurz, aber nicht so kurz, dass dadurch der Rücken lang erscheint oder die Aktivität des Hundes darunter leidet und er verkrüppelt wirkt.

Vorderhand
Schultern Schulterblätter breit, schräg liegend und tief, sehr kraftvoll und muskulös, geben den Anschein, als wären sie seitlich am Körper befestigt.
Ellenbogen Tief angesetzt, deutlich vom Rippenkorb abstehend.
Vordermittelfuß Kurz, gerade und kräftig.

Hinterhand
Allgemeines Hinterläufe starkknochig und muskulös, im Verhältnis länger als die Vorderläufe, wodurch die Lendenpartie erhöht wird. Läufe lang und muskulös von der Lende bis zum Sprunggelenk, der Hintermittelfuß kurz, gerade und kräftig.
Knie Kniegelenke rund und leicht vom Körper weg nach außen gedreht.
Sprunggelenke Dies bedingt nahe beieinander stehende Sprunggelenke und auswärts gestellte Hinterpfoten. Sprunggelenke leicht gewinkelt, tief stehend.

Pfoten: Vorderpfoten gerade und sehr leicht auswärts gestellt, von mittlerer Größe und mäßig rund. Hinterpfoten rund und kompakt. Zehen kompakt und dick, gut voneinander getrennt, gut aufgeknöchelt.


Gangwerk

Eigentümlich schwer und gebunden, scheint mit kurzen, schnellen Schritten auf den Zehenspitzen zu gehen; hebt die Hinterpfoten nicht hoch, so dass sie über den Boden zu streifen scheinen; beim Laufen werden die Schultern abwechselnd etwas vorgeschoben. Eine gesunde Bewegungsfähigkeit ist von äußerster Wichtigkeit.


Haarkleid

Haar: Von feiner Struktur, kurz, dicht und glatt (hart nur infolge der Kürze und Dichte, nicht drahtig).

Farbe: Einfarbig oder einfarbig mit schwarzer Maske oder schwarzem Fang (Smut). Nur einheitliche Farben (die immer leuchtend und rein in ihrer Art sein sollten), nämlich Gestromt, Rot in allen Schattierungen, Falb, Rehbraun u.s.w., Weiß und Gescheckt (d.h. Weiß in Kombination mit einer der genannten Farben). „Dudley“ (d.h. mit unpigmentierter Nase), Schwarz und Schwarz mit Loh sind höchst unerwünscht.


Gewicht

Gewicht
Rüden 25 kg.
Hündinnen 23 kg.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung und dessen Einfluss hinsichtlich Gesundheit und Wohlbefinden des Hundes.

Es ist erforderlich, dass sich die Richter streng an diesen Standard halten und die nachfolgend genannten Fehler berücksichtigen:

  • Überhängende oder die Nase teilweise bedeckende

Ausschließende Fehler

  • Hunde mit erkennbarer Atemnot.
  • Eingewachsene Rute.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


Anmerkung

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/173/englische_bulldoge.pdf (30.03.2008)