Epagneul français – FCI Standard Nr. 175
Französischer Spaniel
Ursprung
Frankreich.
Verwendung
Vorstehhund.
Klassifikation
Klassifikation FCI | |
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Gruppe 7 | Vorstehhunde. |
Sektion 1.2 | Kontinentale Vorstehhunde, »Spaniel«. Mit Arbeitsprüfung |
Kurzer geschichtlicher Abriß
Der Epagneul Français ist der Abkömmling der Vogelhunde, die Gaston Febus beschrieb und die im Mittelalter Verwendung fanden. Auf sie gehen die verschiedenen Varietäten der Jagdspaniel zurück. Durch Selektion schuf man aus ihnen den eleganten, athletischen und sehr sicheren Vorstehhund, der heute in den Jagdprüfungen brilliert. Der erste Standard wurde 1891 von James de Connick aufgestellt; seitdem wurde er mehrfach abgewandelt und der Entwicklung der Rasse angepasst.
Allgemeines Erscheinungsbild
Mittelgroßer, eleganter und muskulöser Hund vom Brackentyp mit normalen Körperproportionen. Sein harmonisch proportionierter Körperbau offenbart die zur Erfüllung seiner Aufgabe notwendige Energie und Widerstandskraft. Der Knochenbau ist stark, aber nicht derb.
Wichtige Proportionen
Die Körperlänge (Länge = Buggelenk bis Sitzbeinhöcker) übertrifft die Widerristhöhe um 2 bis 3 cm (der Hund passt in ein Rechteck). Die Brustlänge beträgt 6/10 der Körperlänge oder mehr.
Verhalten / Charakter (Wesen)
Ausgeglichen, offen, sanft, ruhig und gelehrig, mit Eifer bei der Jagd, verträglich mit seinen Artgenossen und in allen Situationen ein idealer Begleiter. Er ist ein vorzüglicher Vorstehhund, aber gleichermaßen auch zum Apportieren begabt.
Kopf
Stolz getragen, ohne Schwere, nicht übertrieben trocken; der Kopf ist gut modelliert. Er ist mittelmäßig lang und breit.
Oberkopf | |
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Schädel | Die Seitenflächen des Schädels sind nahezu parallel; die Brauenbogen sind betont; in Seitenansicht verlaufen die Linien von Schädel und Fang leicht divergent. |
Stop | Progressiv ansteigend und mittelmäßig betont. |
Gesichtsschädel | |
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Nasenschwamm | Gut pigmentiert; die Nasenlöcher sind weit geöffnet. |
Fang | Der leicht konvexe Nasenrücken wird dem geraden Nasenrücken vorgezogen; er ist ein wenig kürzer als der Schädel. |
Lefzen | Die Oberlefze liegt gut an; in Seitenansicht fällt sie vorn nahezu senkrecht herab und rundet sich allmählich zum kaum sichtbaren, aber gut geschlossenen Lefzenwinkel hin. Die Oberlefze darf die untere nicht übertrieben bedecken. |
Kiefer / Zähne | Vollständiges Gebiss; Scheren- oder Zangengebiss. |
Augen | Die Augen sind dunkelbernsteinfarben und drücken Intelligenz und Sanftmut aus; sie sind recht groß und oval; die Lider liegen dicht am Augapfel an; das Oberlid ist gut mit Wimpern besetzt |
Behang | Der Behang ist gut anliegend und auf Augenlinie nach hinten angesetzt; er ist bis zur abgerundeten Spitze mit welligem Seidenhaar besetzt. Zieht man ihn ohne Gewalt nach vorne, muss die Spitze gerade bis zum Nasenschwammansatz reichen. |
Hals
Muskulöser, im Profil leicht gebogener, ovaler Hals ohne Wamme.
Körper
Obere Profillinie | Etwas tiefer als der Widerrist, gerade und in der Bewegung fest. |
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Widerrist | Trocken, gut hervortretend und breit. |
Lende | Breit, nicht zu lang und kräftig bemuskelt. |
Kruppe | Breit, in der Verlängerung der Lende abgerundet, ohne hervortretende Knochen. |
Brust | Weit, großräumig; bis zum Ellenbogen herabreichend. |
Brustbeinbereich | Weit und gerundet. |
Untere Profillinie und Bauch | Harmonisch zum Bauch hin ansteigend. |
Rute
Unkupiert und bis zum Sprunggelenkhöcker reichend, ohne seitliche Abweichung; unterhalb der Oberlinie angesetzt; schräg herabfallend und säbelförmig gebogen. Am Ansatz kräftig, verjüngt sie sich allmählich zum Ende hin. Beginnend einige Zentimeter hinter dem Ansatz ist sie reich mit langen, gewellten Seidenhaaren (Fahne) besetzt, die zur Rutenmitte hin länger werden, dann bis zur Rutenspitze hin allmählich abnehmen.
Gliedmaßen
Vorderhand: Die Läufe stehen senkrecht. Die Hinterseite der Vordergliedmaßen ist mit gewellter Befederung besetzt, die oberhalb des Ellenbogens mittellang, im Bereich des Unterarms aber deutlich länger ist und bis auf den Mittelfußbereich herabfällt.
Vorderhand | |
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Schultern | Gut an der Brust anliegend und ziemlich schräg (50° zur Waagrechten). |
Oberarm | Seine Länge ist kürzer als ein Drittel der Widerristhöhe und seine Neigung zur Horizontalen liegt nahe bei 60°. |
Unterarm | Trocken und muskulös. |
Vorderfußwurzel und Vordermittelfuß | Gut gezeichnet, trocken mit hervortretenden Knochen, aber nicht derb; der Mittelfuß ist ganz leicht geneigt. |
Vorderpfote | Oval mit eng aneinanderliegenden und gut gewölbten Zehen, die in kräftigen, dunklen Krallen enden; zwischen den Zehen behaart; die Ballen sind fest und dunkel. |
Hinterhand: Von hinten betrachtet stehen die hinteren Gliedmaßen senkrecht; die Läufe sind kräftig und vom Oberschenkel bis zum Unterschenkel gut bemuskelt.
Hinterhand | |
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Oberschenkel | Breit und recht lang, mit kräftiger, sehr deutlich sichtbarer Muskulatur. Seine Neigung zur Horizontalen liegt zwischen 65 und 70 Grad. |
Unterschenkel | Von merklich gleicher Länge wie der Oberschenkel. Gut geformte und hervortretende Muskeln. |
Sprunggelenk | Kräftig und sehnig. |
Hinterpfote | Oval und bei sonst gleichen Merkmalen ein wenig länglicher als die Vorderpfote. |
Gangwerk
Fließend, geschmeidig, gleichmäßig, energisch und dennoch elegant. Die Gliedmaßen bewegen sich in der Körperachse ohne übermäßige Auf- und Abbewegung der Rückenlinie und ohne zu schaukeln.
Haut
Geschmeidig und gut am Körper anliegend.
Haarkleid
Haar: Am Behang lang und wellig und über das Lappenende reichend; ebenso an der Rückseite der Gliedmaßen und an der Rute. Am Körper reiches, anliegendes, seidiges Haar, mit einigen Wellen hinter dem Hals und über dem Rutenansatz. Glatt und fein am Kopf.
Farbe: Weiß und braun in mittlerer Scheckung, manchmal überhandnehmend, mit unregelmäßigen Platten, wenig oder mittelmäßig getüpfelt, und ohne Übermaß geschimmelt. Die Brauntönung reicht von zimt- bis dunkel leberfarben. Eine weiße Blesse und weiße Zeichnung am Kopf wird geschätzt, wenn das Abzeichen nicht zu breit ist. Fehlendes Weiß am Kopf ist völlig zulässig. Alle äußeren Schleimhäute sind braun und ohne Depigmentation, insbesondere am Nasenschwamm und an den Lidern.
Größe
Widerristhöhe | |
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Rüden | 56 bis 61 cm. |
Hündinnen | 55 bis 59 cm. |
Toleranz | bei beiden wird nach oben eine Toleranz von 2 cm gewährt. |
Fehler
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
- Zu breiter Schädel.
- Zu kurzer Fang.
- Helles Auge.
- Behang teilweise weiß, zu kurz oder dreieckig.
- Wamme.
- Seitwärts getragene Rute.
- Schlechter Stand.
- Mangel an Knochensubstanz.
- Gekräuseltes Haar auf dem Körper.
- Mangelnde Befederung.
- Auge in weißem Abzeichen, Lid aber pigmentiert.
Ausschließende Fehler
- Aggressiv oder ängstlich.
- Mangel an Typ (ungenügend ausgeprägte Rassenmerkmale, so daß der Hund insgesamt den Artgenossen seiner Rasse nicht mehr ausreichend gleicht).
- Deutliche Konvergenz der Schädel- und Fanglinien.
- Vor- oder Rückbiss mit Kontaktverlust von mehr als einem Millimeter.
- Jedes Fehlen von Zähnen (außer PM1).
- Entropium oder Ektropium.
- Unterschiedlich gefärbte Augen.
- Deutlich zu helles Auge bei über 2 Jahre alten Hunden.
- Schielen.
- Afterkrallen an den hinteren Gliedmaßen.
- Jede andere Farbe als Weiß und Braun.
- Depigmentierung (deutliche fleckige Depigmentierung an Nase und/oder Lidern).
- Größe außerhalb der vom Standard vorgegebenen Grenzen.
- Ängstlich, aggressiv oder bissig.
- Schwere Anomalie des Körperbaus.
- Zur Gebrauchsunfähigkeit führender Mangel.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
Anmerkung
Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
Quelle: vdh.de/media/lexikon/186/epagneul_francais.pdf (31.03.2008)