Eurasier – FCI Standard Nr. 291


Eurasier - Quelle: http://www.wuppertatzen.deFoto © Kerstin Kühnel »von den Wuppertatzen«

Ursprung

Deutschland.


Verwendung

Begleithund.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp.
Sektion 5 Asiatische Spitze und verwandte Rassen. Ohne Arbeitsprüfung.


Kurzer geschichtlicher Abriß

1960 entstand durch Kreuzung von Chow-Chow und Wolfspitz eine Hunderasse, die zunächst »Wolf-Chow« genannt wurde und nach Einkreuzung des Samojeden 1973 in »Eurasier« umbenannt und von der F.C.I. anerkannt wurde.


Eurasier - Quelle: http://www.wuppertatzen.deFoto © Kerstin Kühnel »von den Wuppertatzen«

Allgemeines Erscheinungsbild

Harmonisch aufgebauter, mittelgroßer, spitzartiger Hund mit Stehohren in verschiedenen Farbschlägen; mit einer Haarlänge, die die Proportionen des Körpers noch erkennen lässt; mittelschwerer Knochenbau.


Wichtige Proportionen

Die Rumpflänge beträgt etwas mehr als die Widerristhöhe. Das Verhältnis zwischen Länge des Fanges und Länge des Hirnschädels ist annähernd gleich.


Verhalten / Charakter (Wesen)

Selbstbewusst, ruhig, ausgeglichen mit hoher Reizschwelle, wach- und aufmerksam ohne lautfreudig zu sein; mit stark ausgeprägter Bindung an seine Familie; Fremden gegenüber zurückhaltend, ohne aggressiv zu sein; ohne Jagdtrieb. Zu vollen Ausbildung dieser Merkmale braucht der Eurasier ständigen, engen häuslichen Kontakt zu seiner Familie und eine verständnisvolle, jedoch konsequente Erziehung.


Kopf

Harmonischer, nicht zu breiter Schädel, Kopfform von oben und von der Seite gesehen keilförmig, Nasenrücken und Hirnschädel parallel.

Oberkopf
Schädel Flache Stirnpartie mit gut erkennbarer Stirnfurche; ausgeprägter Hinterhauptstachel.
Stop Wenig ausgeprägt.
Gesichtsschädel
Nase Mittelgroß, Nasenschwamm schwarz pigmentiert.
Fang Weder zu grob noch zu spitz; sich nach vorn bis zum Nasenschwamm verjüngend; gerader Nasenrücken und gerade Unterkieferäste.
Lefzen Lippenränder straff und schwarz pigmentiert.
Kiefer / Zähne Kiefer kräftig; breiter Unterkieferbogen. Kräftiges, vollständiges Gebiss (42 Zähne gemäß der Zahnformel); Zahnschluss entweder Schere oder Zange; obere Schneidezähne greifen entweder eng über untere Schneidezähne oder aufeinander; Prämolaren und Molaren in einer Linie ohne Lücken; alle Zähne senkrecht im Kiefer stehend.
Backen Wenig betont.
Augen Dunkel, mittelgroß, nicht zu tiefliegend oder hervorquellend; leicht schräg gestellte Lidspalten; Lidränder schwarz pigmentiert und straff anliegend.
Ohren Ca. eine Ohrbasisbreite voneinander angesetzt; mittelgroß und dreieckig; Stehohr mit leicht abgerundeten Spitzen. Ohrenspitzen und Mittelpunkt des Stirnabsatzes bilden ein nahezu gleichseitiges Dreieck.


Hals

Von mittlerer Länge, in Harmonie zum Gesamtbild, gut bemuskelt; straff anliegende Kehlhaut. Fließender Übergang zum Körper.


Körper

Kräftiger, nicht zu kurzer Rumpf.

Widerrist Betont.
Rücken Fest und gerade; sehr gut bemuskelt.
Lenden Von gute Länge und Breite, sehr gut bemuskelt.
Kruppe Gerade, breit und kräftig.
Brust Bis zu den Ellenbogen reichend; mit ovaler Rippenwölbung; gut entwickelte Vorbrust, ohne jedoch betont zu sein; langes, weit nach hinten reichendes Brustbein.
Untere Linie Leicht aufgezogen.


Rute

Mit geradem Ansatz, rund und fest, von guter Dicke, sich dem Ende zu verjüngend; buschig behaart, aufliegend -nach vorn über den Rücken oder leicht seitwärts gebogen oder gerollt getragen; hängend bis zum Sprunggelenk reichend.


Gliedmaßen

Vorderhand
Allgemeines Von vorne gesehen gerade und parallel gestellt; von der Seite betrachtet mäßig gewinkelt; Ober- und Unterarm fast von gleicher Länge.
Schulter Gut bemuskelt, Schulterblatt etwas schräg liegend.
Oberarm Mittellang und gut bemuskelt.
Ellenbogen Am Brustkorb anliegend.
Unterarm Mittellang; gut bemuskelt.
Vorderfußwurzelgelenk Kräftig.
Vordermittelfuß Mittellang; von vorne gesehen völlig gerade; von der Seite gesehen leicht nach vorne gerichtet.
Vorderpfoten Oval; eng aneinanderliegende, mäßig aufgewölbte Zehen; kräftige, dunkel pigmentierte Krallen; feste, gut gepolsterte, schwarz pigmentierte Ballen. Dichte Behaarung zwischen den Ballen.

Hinterhand
Allgemeines Von hinten gesehen gerade und parallel gestellt, von der Seite betrachtet mäßig gewinkelt. Ober- und Unterschenkel fast von gleicher Länge.
Becken Leicht schräggelagert.
Oberschenkel Mittellang und stark bemuskelt.
Knie Stabil, nicht zu stark geöffnet.
Unterschenkel Mittellang, gut bemuskelt.
Sprunggelenk Nicht zu tief angesetzt, stabil, weder einwärts noch auswärts gerichtet.
Hintermittelfuß Gut lang und breit; von der Seite betrachtet senkrecht gestellt.
Hinterpfoten Oval, geschlossen, mäßig aufgewölbt; kräftige, dunkel pigmentierte Zehennägel; feste, gut gepolsterte, schwarz pigmentierte Ballen. Dichte Behaarung zwischen den Ballen.


Gangwerk

Raumgreifend, mit viel Schub und gutem Vortritt.


Haut

Straff; pigmentiert.


Haarkleid

Haar: Am ganzen Körper dichte Unterwolle und mittellanges, lose anliegendes Grannenhaar; Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite der Läufe kurzhaarig; Rute, Rückseite der Vorderläufe (Fahnen) und Hinterläufe (Hosen) mit langen Haaren besetzt. Behaarung am Hals nur mäßig länger als am Körper, keine Mähne bildend.

Alle Farben und Farbkombinationen sind zugelassen, ausgenommen reinweiß, weißgescheckt und leberfarbig.


Größe und Gewicht

Widerristhöhe
Rüden 52 - 60 cm.
Hündinnen 48 - 56 cm.
Gewicht
Rüden 23 - 32 kg.
Hündinnen 18 - 26 kg.

Maßgebend ist die Ausgewogenheit der Proportionen, doch sind die anzustrebenden Idealwerte die mittleren Größen- und Gewichtsangaben:

Idealwerte Widerristhöhe
Rüden 56 cm.
Hündinnen 52 cm.
Idealwerte Gewicht
Rüden 26 kg.
Hündinnen 22 kg.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.


Ausschließende Fehler

  • Aggressiv oder ängstlich.
  • Ängstlichkeit, Scheuheit, übersteigertes Misstrauen.
  • Mangelndes Geschlechtsgepräge.
  • Fehlen eines Schneide-oder Fangszahns, auch mehrerer; Fehlen eines oder mehrerer Prämolaren 3 oder 4 sowie eines oder mehrerer Molaren 1 oder 2; Gebissanomalien.
  • Ektropium, Entropium; zu tief liegende oder zu kleine Augen.
  • Distichiasis (Wimpern in doppelter Reihe angelegt).
  • Kippohren, Hängeohren.
  • Knickrute.
  • Starke Pigmentverluste.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


Anmerkung

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/188/Eurasier.pdf (30.03.2008)