Finnenspitz – FCI Standard Nr. 49

Suomenpystykorva


Ursprung

Finnland.


Verwendung

Hund hauptsächlich zur Jagd auf Vogelwild in den Wäldern, aber auch auf kleines Raubwild, Wasserwild und Elch. Passionierter Jäger; ziemlich unabhängig, aber beteiligt sich aktiv an der Jagd und gibt Laut, um die Beute anzuzeigen.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp
Sektion 2 Nordische Jaghunde. Arbeitsprüfung nur für nordische Länder (Schweden, Norwegen, Finnland).


Kurzer geschichtlicher Abriß

Der Ursprung des Finnen-Spitzes ist unbekannt. Hingegen weist man, dass seit Jahrhunderten Hunde vom Typ des Finnen-Spitzes im ganzen Land schon zur Jagd auf alle Wildarten verwendet wurden. Der ursprüngliche Hauptzweck war, einen Hund zu entwickeln, der sogar Wild auf Bäumen durch Lautgeben anzeigte und der auch schön aussah. Als in den 90er Jahren die Einschreibungen in das Hundestammbuch begannen, existierten in Typ und Gebrauch gefestigte Exemplare dieser Rasse hauptsächlich in den östlichen und nördlichen Gegenden des Landes. Der erste Standard wurde im Jahre 1892 erstellt. Die erste Spezialschau erfolgte im selben Jahr und die erste Arbeitsprüfung für Vogelwild im Jahre 1897. Heute ist die Rasse sowohl in Finnland als auch in Schweden sehr verbreitet. Die Entwicklung der Rasse erfolgte auf der Grundlage des reinen, natürlichen Hundebestandes und bildet ein wesentliches Grundelement der finnischen Kultur. Der Finnen-spitz wurde im Jahre 1979 zum »Finnischen Nationalhund« erhoben.


Allgemeines Erscheinungsbild

Etwas kleinerer als mittelgroßer Hund, fast quadratisch, trocken und solide gebaut mit gut aufgerichteter Haltung.


Wichtige Proportionen

Die Körperlänge entspricht der Widerristhöhe. Die Tiefe der Brust ist etwas kleiner als die Hälfte der Widerristhöhe. Die Länge des Fangs verhält sich zur Länge des Schädel wie 3:4. Der Schädel ist etwas breiter als lang und seine Breite entspricht seiner Tiefe.


Verhalten / Charakter (Wesen)

Lebhaft, kraftvoll, mutig und entschlossen. Er kann gegenüber Fremden leicht zurückhaltend sein, ist aber nie arglistig.


Kopf

Oberkopf
Schädel Von oben gesehen ist er eiförmig, allmählich gegen die Ohren zu breiter werdend und zwischen den Ohren am breitesten. Von vorne und von der Seite gesehen ist der Schädel leicht gewölbt. Die oberen Begrenzungslinien von Fang und Schädel sind fast parallel. Die Stirnfurche ist sehr oberflächlich. Die Augenbrauenbogen und das Hinterhauptbein sind wenig sichtbar.
Stop Nicht stark ausgeprägt, aber der Winkel zwischen Nasenrücken und Schädel ist dennoch klar ersichtlich.
Gesichtsschädel
Nasenschwamm Ziemlich klein, pechschwarz.
Fang Schmal, trocken, von oben und von der Seite gesehen allmählich schmaler werdend. Der Nasenrücken ist gerade. Der Unterkiefer zeichnet sich klar ab.
Lippen Straff, eher dünn und gut anliegend. Gut pigmentiert.
Kiefer / Zähne Kräftige Kiefer. Die Zähne sind gut und symmetrisch entwickelt. Engschließendes Scherengebiss. Normales Gebiss.
Backen Die Jochbogen sind wenig ausgeprägt.
Augen Von mittlerer Größe, mandelförmig, etwas schräg eingesetzt und vorzugsweise dunkel. Der Ausdruck ist lebhaft und aufgeweckt.
Ohren Eher hoch angesetzt, immer aufgerichtet. Eher klein, spitz, sehr beweglich und von dünnem Haar bedeckt.


Hals

Bemuskelt; bei Rüden scheint er wegen der dicken Mähne eher kurz zu sein, bei Hündinnen von mittlerer Länge. Kehle ohne Wamme.


Körper

Widerrist Klar abgezeichnet, besonders bei Rüden.
Rücken Eher kurz, gerade und bemuskelt.
Lenden Kurz und bemuskelt.
Kruppe Von mittlerer Länge, gut entwickelt, sanft abfallend.
Brust Tief, fast bis zu den Ellenbogen reichend, nicht sehr breit. Die Rippen sind leicht gewölbt; die Vorbrust ist deutlich sichtbar, ohne besonders breit zu sein.
Untere Profillinie und Bauch Leicht aufgezogen.


Rute

Vom Ansatz an kräftig nach vorne gekrümmt, dicht längs des Rückens getragen, nach unten und leicht rückwärts gegen den Oberschenkel gepresst, die Spitze bis Mitte Oberschenkel reichend. Wenn die Rute gestreckt ist, reicht sie ungefähr bis zum Sprunggelenk.


Gliedmaßen

Vorderhand
Allgemeines Von vorne gesehen gerade und parallel. Das Knochengerüst ist von mittlerer Stärke. Der Oberarm ist etwas kürzer als das Schulterblatt und der Unterarm.
Schultern Kräftig, sehr beweglich und relativ steil.
Oberarm Ein wenig kürzer als das Schulterblatt. Leicht schräg gestellt, kräftig.
Ellenbogen Sie liegen vorne an einer gedachten von der Schulterspitze aus gezogenen senkrechten Linie. Sie sind gerade nach hinten ausgerichtet.
Unterarm Relativ kräftig, senkrecht.
Vordermittelfuß Von mittlerer Länge, leicht schräg.
Vorderpfoten Rundliche Katzenpfoten. Die Zehen sind enganeinanderliegend und gut gewölbt. Die Ballen sind elastisch, immer schwarz, seitlich dicht behaart.

Hinterhand
Allgemeines Kräftig, von hinten gesehen gerade und parallel. Mittlere Winkelung. Das Knochengerüst ist von mittlerer Stärke. Der Oberschenkel ist etwas länger als der Unterschenkel.
Oberschenkel Von mittlerer Länge, relativ breit, mit gut entwickelten Muskeln.
Knie Gerade nach vorne ausgerichtet, mittlere Winkelung.
Unterschenkel Bemuskelt.
Sprunggelenk Mäßig tief angesetzt, mittlere Winkelung.
Hintermittelfuß Eher kurz, kräftig und senkrecht.
Hinterpfoten Etwas länglicher als die Vorderpfoten, sonst gleich. Afterkrallen sollten entfernt sein.


Gangwerk

Bewegung leicht, ohne Anstrengung bodendeckend. Der Hund wechselt leicht vom Trab in den Galopp, der die natürlichste Gangart darstellt. Die Läufe bewegen sich in parallelen Ebenen. Wenn er dem Wild nachjagd, stürzt er sich in schnellen Galopp.


Haup

Am ganzen Körper gut anliegend, ohne Falten.


Haarkleid

Haar: Am Körper relativ lang, halb oder ganz aufgerichtet, steifer am Hals und auf dem Rücken. Auf dem Kopf und an den Läufen, ausgenommen an der Hinterseite der Oberschenkel, ist das Haar kurz und flach anliegend. Das steife Haar an den Schultern ist, besonders bei Rüden, bemerkenswert länger und gröber. An den »Hosen« und an der Rute ist das Haar lang und dicht. Die Unterwolle ist kurz, weich, dicht und von heller Farbe.

Farbe: Auf dem Rücken ist das Haar rotbraun oder goldbraun, vorzugsweise glänzend. Innen an den Ohren, an den Backen, an Kehle, Brust, Bauch, an der Innenseite der Läufe, an der Hinterseite der Oberschenkel und an der Rute ist die Tönung heller. Ein weißer Streifen an der Brust und kleine weiße Abzeichen auf den Pfoten sind erlaubt.


Größe und Gewicht

Widerristhöhe
Für Rüden 47 cm.
Für Hündinnen 42 cm.
Toleranz +/- 3 cm.

Gewicht
Rüden 12 - 13 kg.
Hündinnen 7 - 10 kg.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  • Schwerer Kopf.
  • Grober Fang.
  • Schwacher Unterkiefer.
  • In einem scharfen Winkel nach vorne gerichtete Ohren, seitlich weisende oder mit den Spitzen zusammenstehende Ohren, nach hinten gelegte Ohren; Ohren, die innen von langem Haar ausgekleidet sind.
  • Zu schwach oder zu stark gekrümmte Rute.
  • Vordermittelfuß zu elastisch.
  • Haar lang, weich, zu kurz oder eng anliegend.
  • Deutlich voneinander abgegrenzte verschiedene Farbtöne.

Ausschließende Fehler

  • Aggressiv oder ängstlich.
  • Fleischfarbene Nase.
  • Vor- oder Rückbiss.
  • Augen stechend gelb, Glasauge.
  • Ohren mit gekippten Spitzen.
  • Knickrute.
  • Haarkleid gewellt oder gelockt.
  • Farben, die eindeutig von der Grundfarbe abweichen.
  • Breite, weiße Abzeichen an der Brust und / oder weiße »Socken«.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


Anmerkung

Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/191/finnenspitz.pdf (30.03.2008)

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Spitze und Hunde vom Urtyp


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