Finnischer Lapplandhintenhund – FCI Standard Nr. 284

Lappländischer Rentierhund, Lapinporokoira


Ursprung

Finnland.


Verwendung

Hütehund für Rentiere.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp
Sektion 3 Nordische Wach- und Hütehunde. Ohne Arbeitsprüfung.


Kurzer geschichtlicher Abriß

Seit Jahrhunderten haben die Lappländer Hunde vom gleichen Typ wie der des Lapplandhirtenhundes zum Hüten von Rentieren verwendet. Die Einschreibungen in das Stammbuch begannen in den 50-er Jahren. Zu dieser Zeit bildeten der heutige finnische Lapphund und der lappländische Rentierhund zusammen nur eine Rasse. Als aber festgestellt wurde, dass es doch zwei verschiedene Rassen von Rentierhütehunden gab, wurde der finnische Lapplandhirtenhund am 10.12.1966 als eigene Rasse anerkannt.


Allgemeines Erscheinungsbild

Mittelgroßer, zum Hüten verwendeter Spitz, dessen Länge eindeutig größer ist als die Widerristhöhe. Sowohl das Knochengerüst als auch die Muskulatur sind stark entwickelt. Obschon gut bemuskelt, darf er nicht den Eindruck von Schwerfälligkeit erwecken. Die Geschlechtsmerkmale sollten klar ausgeprägt sein. Die Entwicklung des Haarkleides hat sich dem arktischen Klima angepasst.


Wichtige Proportionen

Die Länge des Körpers übertrifft die Widerristhöhe um ca. 10%. Die Höhe des Körpers macht ungefähr die Hälfte der Widerristhöhe aus.


Verhalten / Charakter (Wesen)

Gehorsam, ruhig, freundlich, energisch und dienstbereit. Bei der Arbeit neigt er zum Bellen.


Kopf

Länglich. Der Fang ist etwas kürzer als der Schädel.

Oberkopf
Schädel Nur leicht konvex. Die Stirnfurche ist ausgeprägt und die Augenbrauenbogen sind deutlich betont.
Stop Sanft abfallend.
Gesichtsschädel
Nasenschwamm Vorzugsweise schwarz, jedoch mit der Fellfarbe übereinstimmend.
Fang Nasenrücken gerade. Von oben und von der Seite gesehen verjüngt sich der Fang gleichmäßig gegen die Nase zu.
Lippen Gut anliegend.
Kiefer / Zähne Kiefer und Zähne kräftig. Normales Gebiss. Scherengebiss.
Backen Die Jochbogen sind deutlich ausgeprägt.
Augen Vorzugsweise von dunkler Farbe, jedoch mit der Fellfarbe übereinstimmend. Lebhaft und relativ weit auseinanderliegend. Von ovaler Form. Der Ausdruck ist aufgeweckt, bei Hündinnen auch ergeben.
Ohren Mittellanges Stehohr; relativ weit auseinander angesetzt und am Ansatz eher breit. An der Innenseite, besonders am Ohransatz, sind sie reichlich behaart.


Hals

Stark und mittellang. Er fließt harmonisch in die Schultern über. Ohne Wamme.


Körper

Widerrist Ausgeprägt.
Rücken Kräftig, bemuskelt.
Lenden Kurz und bemuskelt.
Kruppe Eher lang und leicht geneigt.
Brust Tief, lang und geräumig, nicht sehr breit. Die Rippen sind gut gewölbt.
Untere Profillinie und Bauch Leicht aufgezogen.


Rute

Mittellang, tief angesetzt und reichlich behaart. In der Ruhe hängend; in der Bewegung lose gekrümmt, aber nicht höher getragen als der Rücken. Bei der Arbeit kann der Hund die Rute im Kreis drehen.


Gliedmaßen

Vorderhand
Allgemeines Kraftvoll, durch starke Muskeln mit dem Körper verbunden, jedoch frei in ihren Bewegungen. Bemuskelt und gut gewinkelt. Von vorne gesehen gerade und parallel.
Schultern Schräg und bemuskelt.
Ellenbogen Weder nach außen noch nach innen gedreht, gut am Körper anliegend, gerade nach hinten ausgerichtet.
Unterarm Senkrecht.
Vorderfußwurzelgelenk Sehnig und biegsam.
Vordermittelfuß Von der Seite gesehen leicht schräg, was eine elastische Bewegung ermöglicht.
Vorderpfoten Eher oval, allseitig und auch auf der Unterseite mit dichtem Haar bedeckt. Die Zehen sind gut gewölbt, die Ballen elastisch und dick.

Hinterhand
Allgemeines Gut gewinkelt. Von hinten gesehen gerade und parallel.
Oberschenkel Relativ lang und breit, mit gut entwickelter Muskulatur.
Kniegelenk Gerade nach vorne ausgerichtet. Die Winkelung ist ausgeprägt.
Sprunggelenk Eher tief angesetzt; die Winkelung ist ausgeprägt.
Hintermittelfuß Eher kurz, senkrecht und parallel.
Hinterpfoten Wie die Vorderpfoten. Vorzugsweise keine Afterkrallen.


Gangwerk

Frei, elastisch, anstrengungslos und ohne Fehl. Der Trab ist unermüdlich. Beim raschen Trab zeigen die Läufe die Tendenz, sich der Mittellinie anzunähern. (single track).


Haut

Am ganzen Körper gut anliegend, ohne Falten.

Haarkleid

Haar: Das Deckhaar ist mittellang oder lang, gerade, etwas aufgerichtet und steif. Die Unterwolle ist fein und dicht. Das Haar ist oft reichlicher und länger am Hals, an der Brust und auf den Hinterseiten der Oberschenkel.

Farbe: Schwarz in verschiedenen Nuancen, sogar gräulich oder dunkelbraun, mit Abzeichen in helleren Farbtönen als die Grundfarbe, gräulich oder bräunlich, oft am Kopf, an der Unterseite des Körpers und an den Läufen. Weiße Abzeichen an Hals,Brust und Läufen sind erlaubt. Die Unterwolle ist schwarz, gräulich oder bräunlich.


Größe

Widerristhöhe: Idealgröße für
Rüden 51 cm.
Hündinnen 46 cm.
Toleranz +/- 3 cm.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  • Rüden und Hündinnen nicht geschlechtstypisch.
  • Sehr helle Augen bei Hunden mit schwarzem Haarkleid.
  • Stehohren mit hängenden Spitzen (Kippohren).
  • Eingerollte oder bogenförmig über dem Rücken getragene Rute.
  • Weiches, gewelltes oder flach anliegendes Haar.
  • Fehlen der Unterwolle.

Ausschließende Fehler

  • Aggressiv oder ängstlich.
  • Vor- oder Rückbiss.
  • Hängeohren.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


Anmerkung

Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/301/lapinporokoira.pdf (30.03.2008)

Zuchtstätten


FCI Gruppe 5

Spitze und Hunde vom Urtyp


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