Islandhund – FCI Standard Nr. 289

Islenskur Fjárhundur


Ursprung

Island.


Verwendung

Hütehund.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp
Sektion 3 Nordische Wach- und Hütehunde. Ohne Arbeitsprüfung.


Kurzer geschichtlicher Abriß

Der Islandhund ist die einzige Hunderasse mit Island als Ursprungsland. Er kam mit den Wikingern, den ersten Siedlern, in das Land (in den Jahren zwischen 874 und 930). Der Islandhund passte sich in seiner Arbeitsweise im Lauf der Jahrhunderte den örtlichen Gegebenheiten, der Art, wie Landwirtschaft betrieben wurde, und dem harten Überlebenskampf des isländischen Volkes an und wurde den Bauern beim Zusammentreiben des Viehs unentbehrlich.
Die Beliebtheit des Islandshundes stieg während der letzten Jahrzehnte stetig an, und obwohl es derzeit nur wenige Exemplare dieser Rasse gibt, scheint die Gefahr, dass sie ausstirbt, doch gebannt.


Allgemeines Erscheinungsbild

Der Islandhund ist ein nordischer Hüte-Spitz; er ist etwas weniger als mittelgroß und hat Stehohren und eine geringelte Rute. Von der Seite gesehen hat er rechteckiges Format, d.h. die Länge seines Körpers vom Buggelenk bis zum Sitzbeinhöcker übertrifft seine Widerristhöhe. Die Tiefe des Brustkorbes ist gleich der Länge der Vorderläufe. Sein Ausdruck ist sanft, intelligent und fröhlich. Ein selbstsicheres, lebhaftes Verhalten ist typisch für die Rasse. Es gibt sie in zwei Haararten: lang- und kurzhaarig, wobei in jedem Fall das Haarkleid dicht und äußerst wetterfest sein muss. Rüden und Hündinnen unterscheiden sich beträchtlich in ihrem Geschlechtstyp.


Verhalten / Charakter (Wesen)

Der Islandhund ist ein robuster, wendiger, lautfreudiger Hütehund und deshalb äußerst nützlich beim Hüten und Treiben des Viehs auf den Weiden und in den Bergen sowie beim Aufspüren von Schafen die sich verlaufen haben. Er ist von Natur aus wachsam und begrüßt jeden Besucher voller Begeisterung, ohne aggressiv zu sein. Sein Jagdinstinkt ist nur schwach ausgebildet. Der Islandhund ist fröhlich, freundlich, neugierig, verspielt und nicht ängstlich.


Kopf

Kräftig mit straff anliegender Haut. Dreieckig von oben und von der Seite gesehen. Der Oberkopf ist etwas länger als das Vorgesicht.

Oberkopf
Schädel Ein wenig gewölbt.
Stop Deutlich erkennbar, aber weder abrupt noch tief.
Gesichtsschädel
Nasenschwamm Schwarz, dunkelbraun bei schokoladenbraunen und einigen cremefarbenen Hunden.
Fang Gut entwickelt, Nasenrücken gerade. Der Fang ist etwas kürzer als der Oberkopf. Er verjüngt sich gleichmäßig zur Nase hin und bildet ein stumpfes Dreieck sowohl von oben als auch von der Seite gesehen.
Lefzen Straff anliegend; schwarz, dunkelbraun bei schokoladenbraunen und einigen cremefarbenen Hunden.
Gebiss Vollzahniges Scherengebiss.
Backen Flach.
Augen Mittelgroß, mandelförmig. Dunkelbraun. Etwas heller bei schokoladenbraunen und einigen cremefarbenen Hunden.
Ohren Aufrecht, von mittlerer Größe. Dreieckig mit steifen Kanten und leicht abgerundeten Spitzen. Sehr beweglich. Sie reagieren sensibel auf jedes Geräusch und zeigen, in welcher Stimmung der Hund sich befindet.


Hals

Mäßig lang, muskulös, ohne jegliche lose Haut. Leicht gebogen, hoch getragen.


Körper

Kräftig, von rechteckigem Format. Seine Länge steht in korrektem Verhältnis zu seiner Höhe und in Harmonie zur Gesamterscheinung.

Rücken Gerade, muskulös und kräftig.
Lendenpartie Breit und muskulös.
Kruppe Mäßig kurz und breit, leicht abfallend, gut bemuskelt.
Brustkorb Lang, tief, gut gewölbt.
Bauch Nur leicht aufgezogen.


Rute

Hoch angesetzt, über dem Rücken geringelt, wobei dieser berührt wird.


Gliedmaßen

Vorderhand: Die Vorderläufe sind kräftig und von vorn gesehen gerade und parallel. Normale Winkelungen.

Vorderhand
Schultern Schräg gelagert, bemuskelt.
Wolfskrallen Können doppelt ausgebildet sein.
Vorderpfoten Eher oval, Zehen gut gebogen und fest zusammengefügt mit gut entwickelten Ballen.

Hinterhand: Die Hinterläufe sind kräftig und von hinten gesehen gerade und parallel. Normale Winkelungen.

Hinterhand
Oberschenkel Breit und gut bemuskelt.
Wolfskrallen Gut entwickelte, doppelt ausgebildete Wolfs- bzw. Afterkrallen sind erwünscht.
Hinterpfoten Gleich den Vorderpfoten.


Gangwerk / Bewegung

Vermittelt den Eindruck von Wendigkeit und Ausdauer mit gutem Schub und mühelosem Raumgriff.


Haarkleid

Dichtes und extrem wetterfestes Doppelhaar.

Haar: Es gibt zwei Arten:

Kurzhaarig Mittellanges, ziemlich raues Deckhaar mit dichter, weicher Unterwolle. Das Haar ist kürzer am Gesicht, oben auf dem Kopf, an den Ohren und an der Vorderseite der Läufe, länger am Hals, an der Brust und an der Rückseite der Oberschenkel. Die Rute ist buschig behaart, wobei die Haarlänge in gutem Verhältnis zum übrigen Haar steht.
Langhaarig Das Deckhaar ist länger als bei der kurz- haarigen Variante, ziemlich rau, mit dichter, weicher Unterwolle. Das Haar ist kürzer am Gesicht, oben auf dem Kopf, an den Ohren und an der Vorderseite der Läufe, länger am Hals, an der Brust und an der Rückseite der Oberschenkel. Die Rute ist ausgesprochen buschig behaart, wobei die Haarlänge in gutem Verhältnis zum übrigen Haar steht.

Farbe: Etliche Farben sind erlaubt, wobei eine Farbe aber stets vorherrschen sollte. Die vorherrschenden Farben sind:

  • Verschiedene Schattierungen von Loh, von Cremefarbe bis hin zu rötlichem Braun.
  • Schokoladenbraun.
  • Grau.
  • Schwarz.

Neben der vorherrschenden Farbe tritt stets Weiß auf, am häufigsten in den folgenden, oft unregelmäßigen Abzeichen: als Blesse oder an einem Teil den Gesichts, als Kragen, an der Brust, an den Fesseln in unterschiedlicher Länge und an der Rutenspitze. Hellere Schattierungen kommen häufig an der gesamten Unterseite des Hundes von der Kehle bis zur Rutenspitze vor. Lohfarbene und graue Hunde haben oft eine schwarze Maske, schwarze Spitzen in den Deckhaaren und gelegentlich sogar einzelne ganz schwarze Haare. Schwarze (dreifarbige) Hunde haben schwarzes Haar mit den oben erwähnten weißen Markierungen und traditionell lohfarbene Abzeichen verschiedener Schattierung auf den Wangen, über den Augen (Augenbrauen) und an den Läufen. Flecken der genannten Farben auf weißem Untergrund (Scheckung) sind erlaubt. Weiß sollte jedoch nicht die vorherrschende Farbe sein.


Größe

Die ideale Größe ist bei
Rüden 46 cm.
Hündinnen 42 cm.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  • Ein einfarbig schwarzer Mantel oder Sattel bei einem lohfarbenen Hund jeglicher Schattierung.

Schwere Fehler

  • Keine Wolfs- bzw. Afterkrallen.
  • Gelbe Augen.
  • Runde, vorstehende Augen.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


Anmerkung

Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/255/islandhund.pdf (30.03.2008)