Magyar Agar – FCI Standard Nr. 240

Ungarischer Windhund


Ursprung

Ungarn.


Verwendung

Jagd- und Hetzhund, der auf Sicht jagt. Dennoch ist sein Geruchssinn beachtlich. Er ist für Bahnrennen und Coursings besonders geeignet, wobei er sich vor allem auf längeren Strecken bewährt. Er ist ein sehr guter Begleithund und ein treuer Wächter.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 10 Windhunde.
Sektion 3 Kurzhaarige Windhunde. Ohne Arbeitsprüfung.


Kurzer geschichtlicher Abriß

Der Magyar Agár ist eine urtümliche Jagdhunderasse. Sein Ursprung ist bis zur Zeit der Eroberung des Landes durch die Magyaren zurückzuverfolgen. Die bei Ausgrabungen gefundenen Schädelknochen sind ein Beweis dafür. Zur Erhöhung seiner Schnelligkeit wurde im 19. Jahrhundert die Rasse mit verschiedenen Windhunden vermischt.


Allgemeines Erscheinungsbild

Seine Erscheinung strahlt Kraft aus; der Knochenbau und die Muskulatur sind gut entwickelt. Elegant.


Wichtige Proportionen

  • Die Körperlänge ist etwas größer als die Widerristhöhe.
  • Die Länge des Nasenrückens entspricht ca. der halben Länge des Kopfes.

Verhalten / Charakter (Wesen)

Unermüdlich, ausdauernd, schnell, abgehärtet und widerstandsfähig. Ausgezeichnet bei Hunderennen. Er ist auf manchen Strecken schneller als der Greyhound. Er ist von zurückhaltender Natur aber nicht scheu, ist verständig, intelligent und treu. Er ist wachsam; sein Instinkt, mit dem er Personen sowie Haus und Hof schützt, ist ausgeprägt, was aber nicht zu Aggressivität oder Bissigkeit führt.


Kopf

Von oben und von der Seite gesehen hat er die Form eines Keils mit ziemlich breiter Basis.

Oberkopf
Schädel Mäßig stark, breit. Die Stirn ist relativ breit.
Stop Ausgeprägt.

Gesichtsschädel
Nasenschwamm Relativ groß, gut pigmentiert, mit großen, weiten Nasenlöchern.
Fang Kräftig, länglich, aber nicht allzu sehr zugespitzt.
Lefzen Gut schließend, anliegend, gut pigmentiert.
Kiefer / Zähne Mächtige, kräftige Kiefer; gut entwickeltes, kräftiges, und der Zahnformel entsprechendes vollzahniges Scherengebiss.
Backen Kräftig, muskulös.
Augen Mittelgroß, dunkel, weder tiefgebettet noch hervorquellend. Lebhafter und intelligenter Ausdruck.
Ohren Sie sind recht groß und ihr Gewebe ist dick. Die Ohren sind mittelhoch angesetzt und schmiegen sich als gut getragenes Rosenohr am Hals an. Wird die Aufmerksamkeit des Hundes erregt, werden sie aufgerichtet. Statt der leichten sind eher die schweren Ohren erwünscht. Ständig aufrecht getragene Ohren sind fehlerhaft.


Hals

Mittellang, doch elegant, trocken, muskulös, ohne Falten.


Körper

Widerrist Gut entwickelt, muskulös, lang.
Rücken Breit, gerade, straff, sehr gut bemuskelt.
Lende Sehr breit, gerade, kräftig bemuskelt.
Kruppe Breit, leicht abfallend, mit starker Muskulatur.
Brust Der Brustkorb ist tief und stark gewölbt, um genügend Raum für die mächtige Lunge und das Herz zu bieten. Gut gewölbte, weit nach hinten reichende Rippen.
Bauch Mäßig aufgezogen.


Rute

Die kräftige, dicke, mittelhoch angesetzte und sich nur mäßig verdünnende leicht gekrümmte Rute reicht bis zum Sprunggelenk. Auf der Unterseite ist sie von drahtigem Haar bedeckt. In Ruhestellung wird sie senkrecht nach unten hängend getragen; in der Aktion kann sie bis zur Höhe der Rückenlinie erhoben werden.


Gliedmaßen

Vorderhand: Die Vorderläufe sind kräftig und sehnig. Sie sind sowohl von vorne wie auch von hinten betrachtet gerade und parallel.

Vorderhand
Schultern Mäßig schräg, beweglich, muskulös, lang.
Oberarm Lang, etwas schräg, muskulös.
Ellenbogen Sie schmiegen sich elastisch an den Brustkorb an. Sie sind beweglich und weder ein- noch ausdrehend.
Unterarm Lang, gerade, von starkem Knochenbrau und trockener Muskulatur.
Vorderfußwurzelgelenk Breit und kräftig.
Vordermittelfuß Kurz und senkrecht.
Vorderpfoten Relativ groß, länglich. Kräftige Ballen. Kräftige, kurz gehaltene Krallen.

Hinterhand
Allgemeines Die Hinterläufe sind gut, aber nicht übermäßig gewinkelt, stark bemuskelt und von guter Knochenstärke. Von hinten gesehen sind sie parallel.
Oberschenkel Mächtig bemuskelt, mit eher länglich geformten Muskeln.
Kniegelenk Mittelmäßig gewinkelt, kräftig, weder nach innen noch nach außen gedreht.
Unterschenkel Lang, mit trockener Muskulatur.
Sprunggelenk Kräftig, stark, tiefstehend.
Hintermittelfuß Von hinten gesehen sowohl im Stand wie auch in der Bewegung parallel.
Hinterpfoten Relativ groß, etwas länglich, mit kräftigen Ballen und Krallen.


Gangwerk

Raumgreifender, elastischer Trab; von vorne und von hinten gesehen bewegen sich die Glieder auf einer parallelen Ebene.


Haut

Relativ dick, sich überall gut anschmiegend, weder Ballen noch eine Wamme bildend.


Haarkleid

Haar: Kurz, dicht, rau, glatt anliegend. Im Winter kann sich dichte Unterwolle in beträchtlicher Menge ausbilden.

Farbe: Alle bekannten Farben und Farbkombinationen der Windhunde, mit Ausnahme der unter ausschließende Fehler aufgeführten Farben und Farbkombinationen.


Größe

Die ideale Widerristhöhe beträgt
Für Rüden 65 bis 70 cm.
Für Hündinnen 62 bis 67 cm.

Nicht die in Zentimetern gemessene Höhe ist von größter Bedeutung, sondern die Harmonie der Proportionen.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.


Ausschließende Fehler

  • Aggressiv oder ängstlich.
  • Atypische Kopfform.
  • Vorbiss, Rückbiss, Kreuzgebiss.
  • Fehlen von einem Zahn oder mehrerer Zähne von den Schneidezähnen, den Eckzähnen, den Prämolaren 2-4 und den Molaren 1-2. Fehlen von mehr als 2 PM1; die M3 werden nicht berücksichtigt.
  • Entropium, Ektropium.
  • Farben Blau; Blau-weiß; Braun; Wolfsgrau sowie Schwarz mit Loh; Dreifarbigkeit.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


Anmerkung

Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/308/magyar_agar.pdf (02.04.2008)

Zuchtstätten


FCI Gruppe 10

Windhunde