Mittelasiatischer Owtscharka – FCI Standard Nr. 335

Mittelasiatischer Schäferhund, Sredneasiatskaia Ovtcharka, Zentralasiatischer Ovtcharka


Ursprung

Russland.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer – Molossoide - Schweizer Sennenhund.
Sektion 2.2 Molossoide, Berghunde.


Allgemeines Erscheinungsbild

Die Schäferhunde Mittelasiens sind übermittelgroße oder große Hunde mit derbem Körperbau, stark, mutig, misstrauisch gegenüber Fremden, anspruchslos und sie passen sich leicht unterschiedlichen Klimabedingungen an. Dies alles erlaubt die vielfältige Verwendung der Mittelasiatischen Schäferhunde in den unterschiedlichen Landesteilen. Die Mittelasiatischen Schäferhunde sind besonders in den Zentralasiatischen Republiken und den umliegenden Gebieten verbreitet.


Körpertyp

Derb, mit kräftigem Knochenbau und starker Muskulatur. Oft trifft man Hunde dieser Rasse an, die zur Schlaffheit neigen. Die dicke Haut mit gut entwickeltem und hinreichend elastischem Bindegewebe bildet in der Halsgegend oft Falten aus.

Fehler Fettsucht.
Schwere Fehler Schwächliche Konstitution, Rachitis, Muskelschwäche.


Formatindex

Formatindex
Für die Rüden 100 – 105
Für die Hündinnen 102 – 108
Fehler Leichte Abweichung vom angegebenen Format.
Schwere Fehler Große Abweichungen vom standardmäßigen Format.


Widerristhöhe

Widerristhöhe
Für die Rüden nicht unter 65 cm.
Für die Hündinnen nicht unter 60 cm.
Fehler Widerristhöhe von 64 bis 60 cm inkl. Bei Rüden; zwischen 60 und 58 cm bei Hündinnen.
Schwere Fehler Widerristhöhe unter 60 cm bei Rüden; unter 58 cm bei Hündinnen.


Besondere Verhaltensmerkmale

Hund mit sehr großem Bewegungsdrang, ruhig-ausgeglichen. Die vorherrschende Reaktion ist die einer aktiven Verteidigung.

Fehler Übergroßer Mangel an Mut, ängstliches Wesen.
Schwere Fehler Sehr große Reizbarkeit, Feigheit.


Geschletstypus

Gut ausgeprägt. Die Rüden sind maskuliner, stärker und kräftiger gebaut als die Hündinnen. Der Geschlechtsunterschied ist deutlich ausgeprägt.

Schwere Fehler Rüden von femininen Typ. Ein- oder beidseitiger Kyptorchismus.


Haar

Grobes, gerades Haar mit gut entwickelter Unterwolle. Auf dem Kopf und den Vorderseiten der Gliedmaßen kurzes, gut auf der Haut anliegendes Haar. Die Hunde werden nach ihrer Haarlänge unterschieden in :

  • Langhaarig (7-8 cm) auf der Rückenlinie und der Körperoberseite, besonders auf den Ohren, dem Hals, der Rückseite der vorderen und der hinteren Gliedmaßen und auf der Rute.
  • Kurz (3-5 cm) und glatthaarig.
Schwere Fehler Sehr kurzes Fell und fehlende Unterwolle, weiches, gewelltes oder gelocktes Haar.


Farbe

Weiß, schwarz, grau, strohfarben, fuchsrot, braungrau, getigert, gescheckt und getüpfelt.


Kopf

Massig, breite Hirnschädelregion mit stark entwickelten Jochbeinen. Flache Stirn, nur wenig betonter Stop. Der Nasenrücken ist ein wenig kürzer als der Hirnschädel, breit zwischen den Augen und verengt sich zum Nasenschwamm hin fast nicht. Vor vorne und von oben betrachtet erscheint der Fang rechteckig, während das Profil die Form eines kegelstumpfes hat, mit dicker auf die Lippenwinkel hängender Oberlefze. Der Nasenschwamm ist kräftig und schwarz. Ein brauner Nasenschwamm ist bei Hunden mit heller Fellfarbe zulässig.

Fehler Kleiner Kopf, sehr stark hervorstehende Jochbeinbogen, gewölbte Stirn, sehr betonter Stop, hervorstehende Augenbrauenbogen, kurzer oder langer Fang. Faltige Haut auf dem Kopf.
Schwere Fehler Schmaler, leichter Kopf, spitzer oder aufgebogener Fang.


Ohren

Klein, herabhängend, tief angesetzt, dreieckig (den Welpen werden sie kurz kupiert).

Fehler Hoch angesetzte Ohren, unkupierte Ohren.


Augen

Dunkel, weit auseinanderstehend, rundlich, gerade liegend.

Fehler Helle oder schräg liegende Augen. Hängelider. Weiße Hornhautflecken.


Zähne

Weiß, stark, enger Gebissschluss. Die Schneidezähne stehen mit ihrer Basis auf einer Linie; Scherengebiß..

Fehler Nicht altersgemäße Abnutzung der Zähne. Abgebrochene Zähne, wenn damit keine Veränderung des Gebissschlusses verbunden ist. Fehlen von mehr als zwei PM 1 oder eines PM 1 und eines PM 2. Leichte Gelbfärbung der Zähne.
Schwere Fehler Kleine, dünne Zähne. Unregelmäßig aufgereihte Schneidezähne. Jede Abweichung von dem regelrechten Scherenschluss. Fehlen eines Schneide- oder Fangzahnes. Fehlen eines PM 3 oder eines PM 4 oder eines Molaren. Zähne mit stark beschädigtem Schmelz.


Hals

Kurz, muskulös, tief getragen; mit der Rückenlinie bildet er einen Winkel von etwa 30° bis 40°.

Fehler Langgestreckter Hals, unzureichende Bemuskelung; sehr ausgeprägte Wamme.


Brust

Breit und tief, mit gerundeten Rippen. Die untere Brustlinie befindet sich auf der Höhe der Ellenbogen oder liegt tiefer.

Fehler Abgeflachte oder etwas wenig entwickelte Brust. Merklich hängende Haut unter der Brust.
Schwere Fehler Flache, enge, schmächtige, ungenügend entwickelte Brust.


Bauch

Leicht aufgezogen.

Fehler Übermäßig (windhundartig) oder unzureichend aufgezogener (voluminöser) Bauch.


Widerrist

Stark hervortretend, besonders bei Rüden. Die Widerristhöhe liegt um 1 oder 2 cm über der Höhe an der Kruppe.

Fehler Niedriger, ungenügend über die Rückenlinie hervortretender Widerrist.


Rücken

Kräftig, gerade, breit.

Fehler Weicher oder leicht gewölbter Rücken.
Schwere Fehler Sattel- oder Karpfenrücken.


Lende

Kurz, breit, leicht gewölbt.

Fehler Längliche, gerade oder zu stark gewölbte Lende.
Schwere Fehler Lange, schmale oder eingefallene Lende.


Krupe

Breit, muskulös, nahezu horizontal.

Fehler Leicht schräge Kruppe.
Schwere Fehler Schmale, kurze, stark geneigte Kruppe. Sehr hohe Kruppe.


Rute

Hoch angesetzt, sichelförmig, herabhängend; sie reicht bis zum Sprunggelenk. Wird kurz kupiert.

Fehler Unkupierte Rute.


Vordere Gliedmaßen

Von vorne gesehen : gerade und parallel. Die Länge der Vordergliedmaßen bis zu den Ellenbogen (vom Boden bis zum Ellbogen) übertrifft leicht die halbe Widerristhöhe. Der Winkel zwischen Schulterblatt und Oberarmbein beträgt ungefähr 100°. Gerade, starke, lange Unterarme. Kurzer, breiter, kräftiger, senkrecht gestellter Mittelfuß.

Fehler Geringe Abweichungen in der Winkelung des Schultergelenks. Pfoten leicht ein- oder ausgedreht, etwas weiche Fußwurzeln.
Schwere Fehler Schulter zu steil gestellt oder Schulterschluss zu eng; deformierte Knochen der Gliedmaßen. Weiche Fußwurzeln. Pfoten stark ein- oder ausgedreht.


Hintere Gliedmaßen

Parallel, in Höhe von Knie- (Wade) und Sprunggelenk etwas weit. Kurze Unterschenkel. Mittelfuß kräftig, senkrecht stehend.

Fehler Kleine Abweichungen von der Parallelität der hinteren Gliedmaßen, leicht enge Stellung der Sprunggelenke. Etwas steile Winkelung der Hinterhand.
Schwere Fehler Deutlich ausgeprägte Abweichungen von der Parallelität der Gliedmaßen. Gebogene Gliedmaßen. Übertrieben steile Winkelung der Hinterhand.


Pfoten (vordere und hintere)

Kräftig, oval, kompakt.

Fehler Gespreizte, längliche, flache Pfoten.
Schwere Fehler Stark gespreizte, sehr flache Pfoten.


Gangarten

Der schwere, verkürzte Trab und der Galopp sind die typischen Gangarten dieser Hunderasse. Im Trab müssen sich die Gliedmaßen geradlinig bewegen, wobei die vorderen Gliedmaßen eine gewisse Annäherung zur Medianlinie zeigen.

Fehler Geringfügige Abweichungen von den vorgeschriebenen Gangarten.
Schwere Fehler Steife, gehemmte Bewegungen.


Ausschlussfehler

Jede Abweichung vom korrektem Gebissschluss, dem Scherengebiss. Fehlen eines Schneide- oder Fangzahnes, eines PM 3 oder PM 4 oder eines Molaren.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


Anmerkung

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/494/standard_mittel_owtscharka.pdf (30.03.2008)