Prager Rattler, nationale Rasse

Ratier de Prague


Ursprung

Tschechische Republik


Verwendung

Gesellschaftshund.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 9 Gesellschafts-und Begleithunde.
Sektion 12 Rattler. Ohne Arbeitsprüfung.


Kurzer geschichtlicher Abriß

Nach den historischen Quellen reicht die Geschichte dieser Rasse mit der Bezeichnung PRAGER RATTLER weit in die Vergangenheit des tschechischen Staates. Dank seines kleinen Wuchses, großer Schnelligkeit und hoch entwickeltem Geruchssinn wurde er zur Bekämpfung von Ratten und Mäusen eingesetzt (daher sein Name »Rattler»). Diese Eigenschaften sind durch die lange historische Entwicklung gegeben. Dieser kleine, agile Hund hatte Anteil an königlichen Festmahlen auf der Prager Burg, war Zierde von böhmischen fürstlichen und königlichen Höfen seit Entwicklung der Eigenstaatlichkeit. Als Geschenk der böhmischen Herrscher gelangte er in weitere Bevölkerungsschichten.

Recherchen in Archiven belegen, dass es sich um eine rein tschechische Rasse handelt, deren Vergangenheit nachprüfbar ist. 1980 wurde mit dem Wiederaufbau der Rasse begonnen; er gelang schnell und mit gutem Erfolg Der Prager Rattler erfreut sich wieder großer Beliebtheit, lebt in unseren Familien, und das internationale Interesse an dieser Rasse ist erfreulich.


Allgemeines Erscheinungsbild

Kleiner, glatthaariger Hund mit fast quadratischem, kompakten Körperbau. Trotz seiner geringen Größe verfügt er über gute Beweglichkeit und Ausdauer. Gutes Geschlechtsgepräge bei Rüden und Hündinnen.


Verhalten / Charakter

Der Prager Rattler ist zart, verschmust und sehr neugierig. Beim Laufen ist er sehr schnell, wendig und unermüdlich. Seinem Herrchen und den Familienmitgliedern gegenüber ist er freundlich und zutraulich. Fremden gegenüber ist er misstrauisch und zurückhaltend. Die Rasse eignet sich für jede Familie, die seine natürliche Intelligenz und seinen netten Charakter schätzt.


Wichtige Proportionen

Wichtige Proportionen
Widerristhöhe zur Körperlänge 1:1,05 – bei Hündinnen eventuell größer
Die Brusttiefe beträgt 45-50% der Widerristhöhe
Schädelbreite zu Schädellänge 1:1 bis 1,03
Die Fanglänge beträgt 1/3 – 1/2 der Kopflänge

Diese Maße und Proportionen sind als optimale Richtwerte zu betrachten, maßgebend ist immer das Gesamtaussehen des Hundes.


Kopf

Der Kopf ist birnenförmig

Oberkopf
Schädel Der Schädel ist gewölbt, mit deutlicher Stirnfurche, das Hinterhauptbein ist stark ausgeprägt. Die Augen liegen weit auseinander. Die Kopfhaut ist ohne Falten und mit feinem Haar bewachsen.
Stop Ausgeprägt.
Gesichtsschädel
Nasenschwamm Voll pigmentiert. Das Pigment entspricht der Grundfarbe des Haarkleides.
Lefzen Anliegend, fest und mit geschlossenen Winkeln. Alle Lefzenränder komplett pigmentiert. Die Pigmentierung entspricht der Grundfarbe des Fells.
Kiefer / Zähne Beide Kiefer gleichmäßig entwickelt und zur Nase hin zulaufend. Zähne mit Scherenschluss. Ein vollständiges Gebiss ist zu empfehlen.
Augen Dunkel, entsprechend der Grundfarbe der Fells. Die Augen sind mittelgroß, rund und deutlich gewölbt. Die Augenlider sind anliegend und gut pigmentiert
Ohren Im hinteren Schädelbereich sehr hoch und relativ breit angesetzt, dreieckig, fest, natürlich aufgerichtet oder leicht umgeklappt (wird toleriert, ist jedoch unerwünscht). Die Ohren werden nicht senkrecht getragen, sondern stehen in einem leichten Winkel zur Seite .


Hals

Trocken, absolut frei von loser Haut, edel gebogen, ausreichend lang, harmonisch mit Körper und Kopf.


Körper

Oberlinie Kompakt und gerade
Widerrist Nicht ausgeprägt
Rücken Kurz, gerade, fest
Lende Kurz, in einer Linie mit dem Rücken mit fließendem Übergang bis zum Rutenansatz
Kruppe Leicht abfallend, ausreichend lang
Brust Nicht sehr breit, im Schnitt oval. Beträgt 45 – 50% der Widerristhöhe.
Bauchlinie Leicht aufgezogen. Zwischen dem Bauch und der Lende ist ein deutlicher Übergang zur eingezogenen Weiche.


Rute

In Verlängerung der Rückenlinie angesetzt, bis zu den Sprunggelenken, aber nicht weiter reichend. Am Rutenansatz kräftig, zur Spitze hin schmaler werdend. Gerade oder ab der Hälfte leicht nach oben gebogen. In Bewegung höher getragen, bis zum Halbkreis über dem Rücken.


Gliedmaßen

Vorderhand
Allgemeines Von vorne gesehen gerade und parallel, nicht sehr breit stehend.
Schultern muskulös, zum Brustkorb hin gut anliegend. Schulterwinkel nicht sehr stumpf.
Ellbogen gut anliegend, weder ein- noch ausgedreht.
Unterarme angemessen stämmig, gerade.
Vordermittellfuß Von vorne gesehen gerade, in direkter Verlängerung der Unterarmlinie. Bei Seitenansicht leicht angeschrägt, kräftig.
Vorderpfoten Rund, mit kurzen, dicht geschlossenen und gewölbten Zehen. Dunkle Krallen.

Hinterhand
Allgemeines Muskulös, bei Seitenansicht im Knie- und Sprunggelenk gut gewinkelt. Von hinten gesehen eine nicht sehr breite, gerade und parallele Stellung.
Hinterpfoten Gleich wie die Vorderpfoten, können etwas länger sein.


Gangwerk

Vor- und Hinterhand bewegen sich raumgreifend, parallel, elastisch, leicht und flink. Die Pfoten dürfen bei der Bewegung nicht am Boden schleifen (sog. schlurfender Gang). Die Hinterpfoten treten bei der Bewegung voll in die Spur der Vorhand.


Haut

Fest, ausreichend dick und elastisch. Glatt am Körper anliegend. Die Hautpigmentierung entsprechend der Haarfarbe


Haarkleid

Haarvarietäten:

  • Kurz, glatt anliegend, glänzend, dicht und ohne kahle Stellen. Auf dem Kopf zumeist dünner und kürzer im Vergleich zur Körperbehaarung.
  • Halblang mit längerer Befederung an Ohren, Beinen und Rute, leicht geöffnet auf der Brust.
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Farbe:

  • Einfarbig: Gelb bis rot
  • zweifarbig: Bevorzugt wird schwarze oder schokobraune Grundfärbung mit Tan-Abzeichen. Abzeichen entsprechend der jeweiligen Grundfarbe mit roten, bzw. braunen Abzeichen. Anzustreben ist ein möglichst dunkler, satter, scharf abgegrenzter Brand. Die Abzeichen verteilen sich wie folgt: Über den Augen, an der Halsunterseite, Vordermittelfuß, Pfoten, an den Innenseiten der Hinterläufe und unter der Rutenwurzel. Zwei gleichmäßige, voneinander sauber abgegrenzte Dreiecke auf der Vorbrust.

Andere Farbschläge unterscheiden sich je nach genetischer Anlage durch die Grundfarbe des Körpers, des Nasenschwamms, der Schleimhäute, sowie durch die Intensität der Augen- und Abzeichenpigmente. Allgemein gilt eine sattere Pigmentation im Rahmen der gegebenen Farbe als Vorzug.


Größe und Gewicht

 
Größe optimal 20 cm bis 23 cm
Gewicht optimal ca. 2,60 kg.


Quelle: www.vdh.de/welpen/zuechter/downloadPdf/id/335 (06.04.2012)