Pudelpointer – FCI Standard Nr. 216


Ursprung

Deutschland.


Verwendung

Vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund mit allen für die Rasse geforderten Anlagen, für alle Arbeiten in Feld, Wald und Wasser brauchbar.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 7 Vorstehhunde.
Sektion 1.1 Kontinentale Vorstehhunde.
Mit Arbeitsprüfung


Kurzer geschichtlicher Abriß

Der Pudelpointer ist eine rauhaarige Vorstehhunderasse, die genetisch auf die beiden Ursprungsrassen Pudel und Pointer zurückgeht und völlig isoliert von anderen Vorstehhunderassen entstanden ist. Obwohl der Pudel nur zur Gründung der Urstämme verwendet wurde, sind dessen jagdlichen Eigenschaften bis heute erhalten geblieben. In Verbindung mit den überragenden Eigenschaften des Pointers im Feld, der feinen und weit reagierenden Nase, der schnellen, raumgreifenden Suche und dem festen Vorstehen ist ein den jagdlichen Erfordernissen entsprechender vielseitiger, genetisch gesunder Jagdgebrauchshund entstanden. Im Ursprungsland wird auf den Gesundheitszustand des Pudelpointers großer Wert gelegt, wobei ein besonderes Augenmerk der Verhinderung der Hüftgelenkdysplasie (HD) sowie der Epilepsie gilt.


Allgemeines Erscheinungsbild

Idealerweise zeigt das Gebäude den Typ eines Pointers schweren Schlages mit nicht zu langem braunem, dürrlaubfarbenem oder schwarzem Rauhaar, das den ganzen Körper schützt.


Wichtige Proportionen

  • Die Rumpflänge verhält sich zur Schulterhöhe wie 10 zu 9.
  • Die Länge des Schädels vom Hinterhauptstachel bis zum Stop entspricht der des Fanges vom Stop bis zum Nasenschwamm.

Verhalten / Charakter (Wesen)

Weder scheu noch aggressiv. Ruhiges, beherrschtes, ausgeglichenes Wesen mit ausgeprägtem Jagdtrieb ohne Wildscheue, nicht schussempfindlich.


Kopf

Harmonisch lang und breit, der Größe und dem Geschlecht entsprechend.

Oberkopf
Schädel Flach, nur an den Seiten leicht gerundet, mäßig breit, deutlich ausgebildete Augenbrauenbögen.
Stop Ausgeprägt.
Gesichtsschädel
Nasenschwamm Der Haarfarbe entsprechend kräftig pigmentiert. Gut geöffnete Nasenlöcher.
Fang In harmonischem Verhältnis von Länge und Breite, weder schmal noch spitz zulaufend, gerader Nasenrücken.
Lefzen Anliegend, nicht überhängend; keinesfalls Speichellefzen.
Kiefer / Zähne Große Zähne; kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigem und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht mit Kiefer stehen. Mit 42 Zähnen gemäß der Zahnformel.
Augen Seitlich stehend, groß, dunkelbernsteinfarben, mit lebhaftem Ausdruck. Am Augapfel fest anliegende, gut behaarte Augenlieder.
Behang Mittelgroß, hoch angesetzt, flach anliegend, nicht fleischig; gut behaart, die Spitze abgerundet.


Hals

Mittellang, kräftig bemuskelt, leicht gewölbte Nackenlinie, ohne Kehlwamme.


Körper

Obere Profillinie Gerade.
Widerrist Ausgeprägt.
Rücken Kurz und gerade, stramm, kräftig bemuskelt.
Lenden Kräftig bemuskelt.
Kruppe Mittellang, leicht schräg abfallend; kräftig bemuskelt.
Brust Breit, tief; Rippen gut gewölbt, aber nicht tonnenförmig.
Untere Profillinie und Bauch In elegantem Bogen leicht nach hinten aufgezogen; schlank.


Rute

Der Übergang von der Kruppe verläuft gleichmäßig in ungebrochener Linie. Rute gerade; sie sollte nicht steil aufrecht getragen werden. Rau behaart, ohne Fahne. Die Rute wird für den Jagdgebrauch zweckmäßig tierschutzkonform so kupiert, dass bei der Hündin bis zum unteren Rand der Schnalle reicht und beim Rüden die Hoden bedeckt.
In Ländern, in denen der Gesetzgeber ein Rutenkupierverbot erlassen hat, kann die Rute naturbelassen bleiben. Sie sollte bis zum Sprunggelenk reichen und gerade oder leicht säbelförmig und leicht oberhalb der Rückenlinie getragen werden.


Gliedmaßen

Vorderhand
Allgemeines Von vorn betrachtet gerade und parallel; von der Seite betrachtet gerade, gut unter dem Körper stehende Läufe. Kräftige Knochen und Gelenke.
Schultern Fest anliegende, gut bemuskelte Schulterblätter, Schulter und Oberarm bilden einen guten Winkel.
Oberarm Lang, gut und trocken bemuskelt.
Ellenbogen Gut unter dem Körper platziert, fest anliegend, weder einwärts noch auswärts gedreht.
Unterarm Lang, gut bemuskelt, trocken und senkrecht stehend. Oberarm und Unterarm bilden einen guten Winkel.
Vorderfußwurzelgelenk Kräftig.
Vordermittelfuß Gering nach vorn gerichtet.
Vorderpfoten Rund bis oval, geschlossen; Ballen derb und widerstandsfähig; Behaarung der Pfoten und Zehen nicht zu lang.

Hinterhand
Allgemeines Hinterläufe von hinten betrachtet gerade und parallel, gut bemuskelt; kräftige Knochen.
Oberschenkel Lang, breit gut bemuskelt.
Knie Kräftig. Ober- und Unterschenkel bilden einen guten Winkel.
Unterschenkel Kräftig, sehnig, muskulös.
Sprunggelenk Kräftig, sehr gut gewinkelt.
Hintermittelfuß Kurz, senkrecht stehend.
Hinterpfoten Rund bis oval, geschlossen; Ballen derb und widerstandsfähig; Behaarung der Pfoten und Zehen nicht zu lang.


Gangwerk

Harmonisch; federnd, mit gutem Vortritt und Schub; raumgreifende Schritte, in Vorder- und Hinterhand gerade und parallel; dabei gut aufgerichtete Haltung.


Haut

Straff, anliegend; ohne Faltenbildung.


Haarkleid

Haar: Geschlossenes, anliegendes; hartes, mittellanges Rauhaar mit dichter Unterwolle. Länge des Deckhaares auf dem Widerrist 4 – 6 cm. Kopf mit Bart und hobelspanartiger Stirnlocke. Die Bauchbehaarung ist geschlossen und dicht. Die Behaarung soll durch ihre Härte und Dichte möglichst guten Schutz gegen Witterungseinflüsse und Verletzungen bieten.

Farbe: Einfarbig.

  • Braun
  • Dürrlaubfarben.
  • Schwarz

Kleine weiße Abzeichen sind zulässig.


Größe

Widerristhöhe
Bei Rüden 60 bis 68 cm.
Bei Hündinnen 55 bis 63 cm.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  • Senk- oder Karpfenrücken.
  • Nach außen oder innen gedrehte Ellbogen.
  • O-beinig, kuhhessig oder enghessig im Stand und/oder in der Bewegung.
  • Steifer oder trippelnder Gang.
  • Zu langes, zu dünnes Haar; fehlende Unterwolle.

Ausschließende Fehler

  • Wildscheue, Nervosität, Aggressivität; Angstbeißer.
  • Jegliche Wesenschwäche; insbesondere fehlende Schussfestigkeit.
  • Vorbiss, Rückbiss, Kreuzbiss; Fangzahnengstand.
  • Fehlende zähne außer P1.
  • Entropium oder Ektropium jeglichen Grades.
  • Wimpernlose obere Augenlider sowie unbehaarte Augenlider.
  • Kurzhaarigkeit.
  • Fehlender Bart.
  • Jede andere Farbe oder andersfarbige Abzeichen als im Standard genannt.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


Anmerkung

Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/385/pudelpointer.pdf (31.03.2008)

Zuchtstätten


FCI Gruppe 7

Vorstehhunde


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