Akita – FCI Standard Nr. 255


Ursprung

Japan.


Verwendung

Begleithund.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp
Sektion 5 Asiatische Spitze und verwandte Rassen. Ohne Arbeitsprüfung.


Kurzer geschichtlicher Abriß

Ursprünglich waren die japanischen Hunderassen klein bis mittelgroß, und es gab keine großgewachsenen Hunderassen. Seit 1603 wurden in der Akita Region »Akita Matagis« (mittelgroße Hunde zur Bärenjagd) zu Hundekämpfen verwendet. Von 1868 an wurde die Rasse mit dem Tosa und mit Mastiffs gekreuzt. Infolgedessen nahm die Rasse an Größe zu, aber charakteristische Züge, die zum Spitz-Typ gehören, gingen verloren.

Im Jahre 1908 wurden die Hundekämpfe verboten. Aber die Rasse überlebte dennoch, gedieh und entwickelte sich zu einer großgewachsenen japanischen Rasse. Neun vorzügliche Exemplare dieser Rasse wurden dann im Jahre 1931 zu »Denkmälern der Natur« erklärt.

Während des Zweiten Weltkrieges (1939 – 1945) war es üblich, Hundsfelle zur Herstellung von Militärkleidern zu verwenden. Die Polizei ordnete die Fest- und Beschlagnahme aller Hunde an, außer den deutschen Schäferhunden, welche für militärische Zwecke vorbehalten waren. Verschiedene Liebhaber versuchten jedoch, das Gesetz zu umgehen, indem sie ihre Hunde mit deutschen Schäfern kreuzten.

Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, hatten die Akitas drastisch an Zahl abgenommen, und es existierten drei verschiedene Typen unter ihnen:

  • Matagi Akitas.
  • Akitas für Hundekämpfe.
  • Schäferhund-Akitas.

Dies war eine stark verworrene Situation für die Rasse.

Während des Wiederaufbaus der reinen Rasse nach dem Krieg hatte Kongo-go, ein Hund aus der Blutlinie Dewa, vorübergehend einen ungeheuren Popularitätserfolg; dieser Hund ließ in seinem Erscheinungsbild die Züge von Mastiffs und von deutschen Schäferhunden erkennen. Die Zahl der Züchter dieser Rasse nahm zu, und die Rasse hatte immer mehr Erfolg. Aber hellsichtige Liebhaber waren damit nicht einverstanden, diesen Typus als eigenständige japanische Rasse anzuerkennen und waren beflissen, die fremden Züge aus diesem Typus auszumerzen. In der Absicht, die Charakteristika der urtümlichen Rasse wiederaufzubauen, führten sie Kreuzungen mit Matagi Akitas durch. Damit gelang es ihnen, die große, ursprünglich reine Rasse, die wir heute kennen, zu festigen.


Allgemeines Erscheinungsbild

Großer, wohlproportionierter Hund von kräftigem Körperbau mit viel Substanz; sekundäre Geschlechtsmerkmale ausgeprägt; viel Adel und Würde in Bescheidenheit; robuste Konstitution.


Wichtige Proportionen

Das Verhältnis von Widerristhöhe zur Körperlänge (von der Bugspitze zum Sitzbeinhöcker gemessen) beträgt 10 : 11; der Körper der Hündinnen ist etwas länger als der der Rüden.


Verhalten und Charakter (Wesen)

Ruhig, treu, gehorsam und aufnahmefähig.


Kopf

Oberkopf
Schädel Der Schädel ist im Verhältnis zum Körper gut proportioniert; Stirn breit mit deutlicher Stirnfurche, ohne Falten.
Stop Ausgeprägt.
Gesichtsschädel
Nasenschwamm Groß und schwarz. Nur bei Hunden mit weißem Haarkleid ist ein leichter, diffuser Pigmentmangel am Nasenschwamm zulässig, schwarz bleibt stets die bevorzugte Farbe.
Fang Von mittlerer Länge und kräftig; er ist am Ansatz breit und verjüngt sich allmählich ohne spitz zu werden. Nasenrücken gerade.
Kiefer / Zähne Kräftiges Scherengebiss.
Lefzen Straff anliegend.
Backen Mäßig entwickelt.
Augen Verhältnismäßig klein, nahezu dreieckig, da der äußere Augenwinkel leicht nach oben verzogen ist; mäßig auseinanderliegend; von dunkelbrauner Farbe, je dunkler, umso besser.
Ohren Verhältnismäßig klein, dick, dreieckig, mit leicht abgerundeter Spitze, mäßig weit auseinandergesetzt, aufrecht und leicht nach vorne geneigt getragen.


Hals

Dick und muskulös, ohne Wamme, in guter Proportion zum Kopf.


Körper

Rücken Gerade und kräftig.
Lenden Breit und muskulös.
Brust Brustkasten tief, Vorbrust gut entwickelt; Rippen mäßig gewölbt.
Bauch Gut aufgezogen.


Rute

Hoch angesetzt, dick, gut und fest eingerollt über dem Rücken getragen; bei heruntergezogener Rute reicht die Spitze fast bis zum Sprunggelenk.


Gliedmaßen

Vorderhand
Schultern Mäßig schräg und gut ausgebildet.
Ellenbogen Dicht am Körper.
Unterarm Gerade, mit kräftigen Knochen.

Hinterhand: Gut entwickelt, kräftig, mäßig gewinkelt.

Pfoten: Dick, rund, gewölbt; Zehen eng aneinanderliegend.


Gangwerk

Elastischer und kraftvoller Bewegungsablauf.


Haarkleid

Beschaffenheit des Haares: Deckhaar hart und gerade, Unterwolle weich und dicht; am Widerrist und an der Kruppe etwas länger; an der Rute ist das Haar am längsten.

Farbe: Rot-falbfarben, sesam (rot-falbfarbene Haare mit schwarzen Spitzen), gestromt und weiß. Alle angeführten Farben außer Weiß müssen »Urachiro« aufweisen (Urachiro = weißliches Haar seitlich am Fang und an den Backen, an der Unterseite des Kiefers, des Halses, der Brust, des Körpers und der Rute und an der Innenseite der Gliedmaßen.)


Größe

Widerristhöhe
Für Rüden 67 cm.
Für Hündinnen 61 cm.

Eine Abweichung von plus oder minus 3 cm wird toleriert.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  • Rüdenhafte Hündinnen.
  • Hündinnenhafte Rüden.
  • Vor- und Rückbiss.
  • Fehlende Zähne.
  • Schwarz oder blau gefleckte Zunge.
  • Helle Iris.
  • Kurze Rute.
  • Ängstlichkeit.

Ausschließende Fehler

  • Aggressiv oder ängstlich.
  • Nicht aufrecht getragene Ohren.
  • Hängend getragene Rute.
  • Langes Haar (zottig).
  • Schwarze Maske.
  • Abzeichen auf weißem Grund.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


Anmerkung

Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/5/Akita.pdf (30.03.2008)