Artikel von: Deutscher Tierschutzbund e.V.

Wie erzieht man einen Hund?

Um das Zusammenleben von Hund und Mensch harmonisch zu gestalten, ist es notwendig, dass der Hund einige Grundbegriffe des Gehorsams kennt und auch befolgt. Dazu gehören die Kommandos »Hierher« bzw. »Komm«, »Sitz«, »Platz«, »Bleib«, »Aus« bzw. »Pfui« und »Bei Fuß«. Ein unerzogener Hund zerrt nicht nur an den Nerven seines Besitzers und der übrigen Mitmenschen, sondern gefährdet unter Umständen sich selbst, andere Tiere oder sogar Menschen.

Gehorsamsübungen helfen außerdem dabei, die Position im Sozialverband zu klären und die Bindung zu den Bezugspersonen zu verstärken. Wenn der Hund merkt, dass er machen kann, was er will, wird er versuchen sich eine möglichst hohe Rangposition in seinem »Rudel« zu verschaffen. Das ist bei kleinen Hunden schon sehr unerfreulich, bei großen kann es sogar äußerst gefährlich werden. Häufig landen dann solche unerzogenen Hunde in den Tierheimen, weil ihre Besitzer nicht mehr mit ihnen fertig werden. Dabei liegt die Schuld fast immer bei den Menschen, die dem Hund nicht von Anfang an seinen Platz in der Rangfolge klar gemacht haben.

Bei der Erziehung des Hundes wichtig ist das überschwengliche Lob, die Benutzung der immer gleichen Wörter für ein Kommando und vor allem unsere Geduld. Schon der ganz junge Welpe lernt schnell, was wir von ihm wollen, sofern wir ihn mit den Gehorsamsübungen zeitlich nicht überfordern. Den Befehl »Komm« kann man beispielsweise wunderbar während des Spiels mit dem Welpen üben. Der kleine Kerl lernt schnell, dass das Herankommen für ihn mit Streicheln, einer kleinen Leckerei oder einfach durch das Spiel mit dem Lieblingsspielzeug belohnt wird. Auf diese Weise kann man auch bereits den Grundstein legen für die Befolgung der übrigen Kommandos, die der Hund später perfekt beherrschen soll.

Genauso wie das Lob muss die »Strafe« während oder sofort nach einer Missetat erfolgen, denn wenn der zeitliche Zusammenhang verloren ist, versteht der Hund weder Lob noch Tadel. Dies ist besonders wichtig, wenn der Hund sich mal selbständig gemacht hat und von seinem unerlaubten Ausflug nach Hause kommt. In diesem Fall muss man von einer Bestrafung absehen, da das Tier die Strafe mit seiner Heimkehr und nicht mit seinem Fortgang verbinden würde. Je intensiver man mit seinem Hund arbeitet und je besser man seinen Gehorsam durch Lob bestätigt, desto seltener werden die Gelegenheiten, bei denen man strafen muss.

Bei »Strafe« ist natürlich nicht an eine körperliche Züchtigung des Hundes, etwa durch Schläge, zu denken. Schlagen darf man einen Hund nie. Mit dieser Art »Strafe« kann ein Hund nichts anfangen, sie zerstört nur das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Mensch. Für den Welpen ist es z.B. eine natürliche Form der Zurechtweisung, wenn man ihn auf seinen Platz ablegt und eine Weile nicht beachtet. Dieser Entzug von Zuwendung ist dem Hund sehr unangenehm, er wird versuchen, es Herrchen oder Frauchen schnell wieder recht zu machen, um den Zustand zu verändern.

Ein Beispiel: Die Erziehung zur Stubenreinheit

Das erste, was der kleine Welpe lernen muss, ist, dass er sein »Geschäft« nicht in der Wohnung verrichtet. Auf gar keinen Fall darf man dem Welpen daher angewöhnen, innerhalb der Wohnung z.B. auf eine Zeitung zu machen. Eine solche »Zwischenlösung« dient hauptsächlich der Bequemlichkeit des Besitzers, der nicht zehnmal am Tag mit dem kleinen Hundekind vor die Tür gehen möchte. Für den Hund wird es kaum zu begreifen sein, warum er ein Verhalten erst beigebracht bekommt, das ihm später wieder verboten wird.

Es gehören nur einige Tage Konsequenz dazu, und der Welpe weiß, was von ihm erwartet wird. Sobald man merkt, dass er mit gesenktem Kopf am Boden schnüffelnd ein »Plätzchen« sucht, bringt man ihn nach draußen an eine bestimmte Stelle, die man in der Folgezeit bei dieser Gelegenheit immer wieder aufsucht. Vor allem nach dem Fressen und unmittelbar, nachdem der Welpe geschlafen hat, sollte man vorsorglich mit ihm nach draußen gehen.

Wenn der Welpe Kot und Urin abgesetzt hat, lobt man ihn überschwenglich. Durch wiederholtes Loben nach seinem »Geschäftchen« an der vorgesehenen Stelle wird der Hund darauf trainiert diesen Platz aufzusuchen, sobald es notwendig ist.

Findet man dennoch mal einen »See« im Zimmer, so wird der Hund nur dann getadelt, wenn er auf frischer Tat ertappt wurde. Die Zurechtweisung muss knapp und scharf ausgesprochen werden, am besten mit einem bekannten Tadel-Kommando wie etwa »Pfui«. Keinesfalls darf das Tier mit der Nase in seinen »See« gestoßen werden. Das ist wegen seiner empfindlichen Geruchsnerven eine Quälerei für den Hund und als Strafe völlig ungeeignet.

Der Hund ist ein sehr sensibles Lebewesen, das seine Umgebung gut beobachtet und seine Stimmungen in vielen Lautäußerungen und Gebärden zu verstehen gibt. Seine gesamte Körperhaltung die Gesichtsmimik, Lefzen, Augen, Ohren und die Haltung der Rute zeigen uns deutlich, in welcher Hundelaune er sich gerade befindet.


Hundeshop - Dogsforever

Verlinken? Ja!
Kopieren? Nein!


Dieser Artikel unterliegt dem deutschen Leistungsschutz- und Urheberrecht. Unerlaubte Vervielfältigungen sind ohne die schriftliche Zustimmung von Deutscher Tierschutzbund e.V. verboten.