Schwarzer Terrier – FCI Standard Nr. 327

Tchiorny Terrier


Ursprung

Russland.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer – Molosser und Schweizer Sennenhunde
Sektion 1.4 Tchiorny Terrier Ohne Arbeitsprüfung.


Allgemeines Erscheinungsbild

Die schwarzen Terrier sind kräftige Hunde von überdurchschnittlicher Größe mit mächtigem Knochenbau und massiver Muskulatur. Ihre Haut ist straff und elastisch ohne jegliche Faltenbildung oder Wamme. Hunde dieser Rasse sind abwehrbereit, misstrauisch gegenüber Fremden und unempfindlich; sie passen sich gut an unterschiedliche klimatische Bedingungen an. Sie eignen sich zur Abrichtung.


Konstitution

Derb und widerstandsfähig.

Fehler Schwächlicher, leichterer Knochenbau, ungenügend entwickelte Muskulatur.
Schwere Fehler Sehr leichter Knochenbau, schwache Muskulatur, eine zerbrechliche und schlaffe Körperbeschaffenheit.


Format Index

100 zu 105 (Widerristhöhe zu Rumpflänge).

Fehler Etwas zu lang (106 bis 108).
Schwere Fehler Deutlich zu lang (über 108).


Verhalten / Charakter (Wesen)

Die Rasse verkörpert extrem kraftvolle Aktivität; die Hunde sind kräftig, ausgeglichen, beweglich und zeigen eine schnelle, zielsichere Verteidigungsreaktion.

Fehler Ängstlichkeit, erhöhte Reizbarkeit, Trägheit.
Schwere Fehler Feigheit, extreme Reizbarkeit, extreme Weichheit.


Geschletsspezifische Merkmale

Deutlich ausgeprägt je nach Geschlecht. Die Rüden sind von imposanterer Größe, maskuliner und kompakter als die Hündinnen.

Fehler Leichte Abweichung vom Geschlechtstyp.
Schwere Fehler Beträchtliche Abweichung vom Geschlechtstyp, hündinnenhafte Rüden.


Kopf

Lang, mäßig schmal im Schädelbereich, mit abgerundeten Wangenknochen (Jochbeinen). Die Stirn ist flach, der Stop ist erkennbar, aber nicht zu sehr ausgeprägt. Der Nasenrücken verläuft parallel zum Schädelprofil. Das Vorgesicht ist kräftig, es verjüngt sich leicht nach vorn hin; seine Länge ist etwas geringer als die des Oberkopfes. Der Schnurrbart und der Bart geben dem Fang ein stumpfes viereckiges Aussehen. Die Lefzen sind dick und fleischig. Die obere Lefze liegt straff am Kiefer an, ohne herabzuhängen.

Fehler Leichterer Kopf, gewölbte Stirn, schwach erkennbarer oder zu ausgeprägter Stop, hervortretende Wangenknochen, schlaffe Lefzen.
Schwere Fehler Grober Kopf, plumper oder zu leichter oder kugelrunder Kopf; kurzes, nach oben gebogenes oder spitzes Vorgesicht.

Ohren: Hoch angesetzt, über den Knorpeln hängend, klein, dreieckig; die vordere Kante liegt eng am Schädel an.

Fehler Tief angesetzte Ohren, lange oder flatternde Ohren oder solche, die vom Kopf abgespreizt getragen werden.
Schwere Fehler Aufrecht oder halb aufrecht getragene Ohren.

Ohren: Klein, oval, schräg stehend, dunkel.

Fehler Große oder nicht ganz dunkle Augen; sichtbares 3. Augenlid, hängende Lider, weiße Flecken auf der Iris.
Schwere Fehler Helle oder andersfarbige Augen.

Gebiss: Stark, weiß, eng schließend. Die Schneidezähne sind in einer Reihe angeordnet und haben Scherenschluss.

Fehler Unterentwickelte, dem Alter des Hundes nicht entsprechende Zähne; abgebrochene Zähne, sofern sie den korrekten Gebissschluss nicht beeinträchtigen; das Fehlern von mehr als zwei P1 oder von einem P1 und einem P2; leichter Zahnstein.
Schwere Fehler Sehr kleine oder fehlende Zähne; nicht in gleichmäßiger Reihe stehende Schneidezähne, komplette Abweichung vom gleichmäßigen Scherenschluss; das Fehlen eines Schneide- oder Fangzahns; das Fehlen eines P3 oder P4 oder eines Molaren; stark angegriffener Zahnschmelz.

Hals

Lang, massiv, trocken, im Winkel von 40 bis 45° zur Rückenlinie getragen.

Fehler Kurzer oder muskelüberladener Hals; lose Kehlhaut; tief getragener Hals.


Körper

Brustkorb: Geräumig, tief, gut gewölbt, bis zu den Ellenbogen oder noch etwas tiefer reichend.

Fehler Mangelndes Volumen des Brustkorbs; nicht bis zu den Ellenbogen herabreichender Brustkorb; etwas zu abgeflachte Seiten.
Schwere Fehler Tonnenförmiger, zu breiter, ungenügend tiefer, zu flacher oder zu schmaler Brustkorb.

Bauch: Untere Linie in Verlängerung der unteren Begrenzungslinie des Brustkorbs nach hinten harmonisch ansteigend.

Fehler Nach hinten abfallende oder aufgezogene Bauchlinie.

Widerrist: Über der Höhe der Rückenlinie deutlich ausgeprägt.

Fehler Tiefer, schwach entwickelter Widerrist.

Rücken: Eben, breit, stark bemuskelt.

Fehler Weicher, schmaler, ungenügend bemuskelter Rücken.
Schwere Fehler Eingesenkter oder gewölbter Rücken.

Lendenpartie: Kurz, breit, muskulös, leicht gebogen.

Fehler Lendenpartie lang oder ganz gerade.
Schwere Fehler Lendenpartie durchhängend, schmal oder stark gewölbt.

Kruppe: Breit, gut bemuskelt, kaum merklich zu der hoch angesetzten Rute hin abfallend.

Fehler Waagerechte oder schräge Kruppe, ungenügend bemuskelte Kruppe.
Schwere Fehler Deutlich abfallende oder schmale Kruppe.


Rute

Hoch angesetzt, kräftig, kurz (bis auf 3 bis 4 Wirbel) kupiert.

Fehler Tief angesetzte oder nicht korrekt kupierte Rute.
Schwere Fehler Unkupierte Rute.


Gliedmaßen

Vorderhand: Von vorn gesehen stehen die Läufe gerade und parallel. Der Winkel zwischen Schulterblatt und Oberarmknochen beträgt ungefähr 110°. Die Ellenbogen sind deutlich nach hinten gelagert. Die Unterarme sind gerade und kräftig. Der Vordermittelfuß ist kurz und steht gerade.

Fehler Etwas steile Schulter, Ellenbogen leicht nach außen oder nach innen gedreht, Vordermittelfuß weich, nach innen oder nach außen gestellt.
Schwere Fehler Steile Schulter, starke Abweichung der Ellenbogen nach außen oder innen; Unterarm nicht gerade, vorgelagertes Vorderfußwurzelgelenk, durchgetretener Vordermittelfuß.

Hinterhand: Von hinten gesehen sind die Läufe gerade und parallel, sie stehen etwas weiter auseinander als die Vorderläufe. Die Oberschenkel sind stark bemuskelt und gut entwickelt. Die Unterschenkel sind lang und schräg gestellt. Die Sprunggelenke zeichnen sich deutlich ab und sind gut geformt. Der Hintermittelfuß ist massiv, lang und steht annähernd senkrecht.

Fehler Ungenügend entwickelte Muskulatur, kurze Unterschenkel, etwas nach innen oder außen gedrehte Sprunggelenke, zu schwach oder zu stark gewinkelte sprunggelenke, Hasenpfoten.
Schwere Fehler Die genannten, jedoch in stärkerer Ausprägung; Hinterhand überbaut, Sprunggelenke deutlich steil oder überwinkelt.

Pfoten: Groß und kräftig, rund, mit gut gepolsterten Ballen.

Fehler Langgestreckte Pfoten.
Schwere Fehler Schwache oder stark ausdrehende Pfoten.


Gangwerk / Bewegung

Frei, harmonisch, leichtfüßig. Der Kurze Trab oder der Galopp sind die für diese Rasse charakteristischen Bewegungsformen. Im Trab bewegen sich die Läufe geradlinig nach vorn, wobei die Vorderläufe annähernd auf einer gedachten Mittellinie fußen und Rücken und Lendenpartie elastisch federn.

Fehler Nicht ganz geradlinige Bewegung. Wenig Flexibilität bei der Streckung der Gelenke in Vorder- oder Hinterhand.
Schwere Fehler Gebundene oder schwerfällige Bewegung. Seitlich versetzt laufende Hinterhand (ähnlich der Bewegung eines Krebses). Starkes Schwanken der Kruppe (rollende Hinterhandbewegung). Passgang.


Haarkleid

Haar: Hartes, dichtes, eng anliegendes Rauhaar. Das gebrochen wirkende Haar in der Länge von 4 bis 10 cm bedeckt den ganzen Körper. Der Haarbehang an einigen Körperteilen ist gut entwickelt. Auf dem Vorgesicht bildet er an der oberen Lefze einen rauen, bürstenähnlichen Schnurrbart, am Unterkiefer einen Bart. Die Augenbrauen sind rau und struppig. Das längere Haar am Hals und am Widerrist bildet eine Mähne. Die Vorderläufe sind bis zum Ellenbogen, die Hintergliedmaßen bis zum Oberschenkel durch langes, raues Haar geschützt. Die Unterwolle ist anliegend und dicht.

Fehler Abstehendes, nicht gebrochen wirkendes Haar; welliges, weiches Haar, Haarlänge über 10 cm; spärlicher Behang an Kopf und Gliedmaßen, gekräuseltes Haar.
Schwere Fehler Über 15 cm langes Haar, weiches, herabhängendes oder kurzes, glattes Haar, kein Behang an Kopf und Gliedmaßen.

Farbe: Schwarz oder Schwarz mit grauen Haaren.

Fehler Braune oder ins Graue gehende Schattierung, ein kleiner weißer Fleck an der vorderen Brust.
Schwere Fehler Insgesamt braun oder grau; rötliche Flecken; weiße Flecken am Unterkiefer, am Kopf, am Hals und an den Gliedmaßen.


Größe

Widerristhöhe
Für Rüden 66 bis 72 cm.
Für Hündinnen 64 bis 720 cm.

Fehler Etwas zu hoch oder zu niedrig über dem Boden stehend, Widerristhöhe unter 66 cm und über 72 cm bzw. unter 64 cm und über 70 cm.
Schwere Fehler In der Hinterhand überbaut oder über der Vorderhand eingesenkt. Schulterhöhe beim Rüden unter 65 cm und über 74 cm, bei der Hündin geringer als 63 cm und über 72 cm.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.


Ausschließende Fehler

  • Aggressiv oder ängstlich.
  • Jede Abweichung vom normalen Scherengebiss.
  • Geschecktes Haarkleid, weiß an den Läufen, rote Flecken, graue Farbe.
  • Das Fehlen eines Schneidezahns oder eines Fangzahns.
  • Das Fehlen eines P3 oder P4 oder eines Molaren.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


Anmerkung

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/416/schwarzer_terrier.pdf (30.03.2008)