Italienisches Windspiel – FCI Standard Nr. 200

Piccolo Levriero Italiano


Ursprung

Italien.


Verwendung

Rennhund.


Klassifikation

Klassifikation FCI
Gruppe 10 Windhunde.
Sektion 3 Kurzhaarige Windhunde. Ohne Arbeitsprüfung.


Kurzer geschichtlicher Abriß

Das kleine Italienische Windspiel stammt von den kleinwüchsigen Windhunden ab, die es bereits am Hofe der Pharaonen im alten Ägypten gab. Über Lakonien (Griechenland), wo es durch zahlreiche Abbildungen auf Vasen und Trinkschalen belegt ist, kam die Rasse ab dem fünften vorchristlichen Jahrhundert nach Italien. Seine größte Verbreitung fand es während der Renaissance an den Höfen des Adels. Nicht selten findet man das Italienische Windspiel auf den Gemälden der größten italienischen und ausländischen Meister abgebildet.


Allgemeines Erscheinungsbild

Von langliniger Erscheinung, Rumpf von quadratischem Format; seine Gestalt erinnert im Kleinen an die des Greyhound oder des Sloughi. Man kann es als Modell von Grazie und Vornehmheit bezeichnen.


Wichtige Proportionen

Seine Länge entspricht der Widerristhöhe oder bleibt geringfügig darunter. Die Länge des Oberkopfes entspricht der halben Kopflänge. Die Kopflänge kann 40 % der Widerristhöhe erreichen.


Verhalten / Charakter (Wesen)

Zurückhaltend, zärtlich, fügsam.


Kopf

Von länglicher und schmaler Form; seine Länge kann 40 % der Widerristhöhe erreichen.

Oberkopf
Schädel Flach mit parallelen Begrenzungslinien von Schädel und Nasenrücken. Die Schädellänge entspricht der halben Kopflänge. Der Bereich unterhalb der Augen ist gut gemeißelt.
Stop Einbuchtung zwischen Stirn und Nase sehr wenig ausgeprägt.
Gesichtsschädel
Nasenschwamm Von dunkler Farbe, vorzugsweise schwarz, mit gut geöffneten Nasenlöchern.
Fang Spitz.
Lefzen Dünn, gut am Kiefer anliegend, mit sehr dunkel pigmentierten Lefzenrändern.
Kiefer / Zähne Kiefer länglich, mit kronenförmig ausgerichteten Schneidezähnen, kräftig im Verhältnis zur Größe des Hundes. Zähne gesund und vollzählig, senkrecht im Kiefer stehend; Scherengebiss.
Augen Groß und ausdrucksvoll, Augapfel weder tiefgebettet noch hervortretend. Iris von dunkler Farbe. Lidränder pigmentiert.
Ohren Recht hoch angesetzt, klein, mit dünnen Knorpel, in sich selbst gefaltet und nach rückwärts auf Nacken oder oberer Halspartie getragen. Beim aufmerksamen Hund richtet sich das Ohr am Ansatz auf, und der Ohrlappen steht dachartig horizontal zur Seite, eine Position, die man gemeinhin als »Schmetterlingsohren« oder »Propellerohren« bezeichnet.


Hals

Seitenansicht Die obere Linie verläuft leicht gebogen und wird am Widerristansatz jäh unterbrochen.
Länge Gleich der Kopflänge.
Form Von der Form eines Kegelstumpfes, gut bemuskelt.
Haut Trocken und ohne Wamme.


Körper

Seine Länge entspricht der Widerristhöhe oder bleibt geringfügig darunter.

Obere Profillinie Profil geradlinig mit gewölbter Lendenregion. Die Wölbung der Lende setzt sich harmonisch in der Kruppe fort.
Widerrist Ziemlich betont.
Rücken Gerade, gut bemuskelt.
Kruppe Stark abfallend, breit und muskulös.
Brust Schmal, tief, bis zu den Ellenbogen reichend.


Rute

Tief angesetzt; sie ist selbst an der Wurzel dünn und verjüngt sich fortlaufend zur Rutenspitze hin. Sie wird tief und in der ersten Hälfte gerade getragen, dann krümmt sie sich. Zwischen den Hinterläufen hindurch nach oben eingezogen, muss sie dank ihrer Länge etwas über die Hüftlinie hinausragen. Ihre Behaarung ist kurz.


Gliedmaßen

Vorderhand: Vorderläufe insgesamt gerade und senkrecht gestellt, trocken bemuskelt.

Vorderhand
Schultern Wenig geneigt, mit deutlich, hervortretender, gut entwickelter Bemuskelung.
Oberarm Parallel zur Medianebene des Körpers und mit sehr offenem Winkel zwischen Schulterblatt und Oberarmbein.
Ellenbogen Weder ein- noch ausgedreht.
Unterarm Die Länge der Gliedmaße zwischen Boden und Ellenbogen übertrifft nur ganz wenig jene zwischen Ellenbogen und Widerrist; sehr feingliedriger Knochenbau; Unterarm völlig senkrecht, sowohl von der Seite als auch von vorne gesehen.
Vordermittelfuß In der Verlängerung der senkrechten Linie des Unterarms gelegen; von der Seite betrachtet etwas geneigt.
Vorderpfote Fast ovalförmig, klein, mit gewölbten und gut aneinander liegenden Zehen. Ballen pigmentiert. Krallen schwarz oder dunkel, je nach Farbe des Haarkleides oder der Pfote, an der Weiß zulässig ist.

Hinterhand: Insgesamt und von hinten betrachtet völlig senkrecht und parallel gestellt.

Hinterhand
Oberschenkel Lang, trocken, nicht massig, mit deutlicher Bemuskelung.
Unterschenkel Stark geneigt, mit feiner Muskulatur und deutlich sichtbarer Auskehlung.
Sprunggelenk und Hintermittelfuß Sie liegen in der Verlängerung einer vom Sitzbeinhöcker ausgehenden Senkrechten.
Hinterpfote Weniger oval als die Vorderpfote, mit gewölbten und gut aneinanderliegenden Zehen; Ballen und Krallen gut pigmentiert wie an den Vorderpfoten.


Gangwerk

Elastisch, harmonisch, nicht hochsteppend. Schneller Galopp mit losschnellendem Abstoß.


Haut

Dünn und in allen Körperregionen gut anliegend, mit Ausnahme der Ellbogen, wo sie etwas weniger straff ist.


Haarkleid

Haar: Am ganzen Körper kurz und fein, keinerlei Spuren von Fransen.

Farbe: Einfarbig schwarz, grau, schiefergrau und gelb (italienisch: Isabella) in allen möglichen Nuancen. Weiß wird nur an Brust und Pfoten toleriert.


Größe und Gewicht

Widerristhöhe Rüden und Hündinnen von 32 bis 38 cm.
Gewicht Rüden und Hündinnen höchstens 5 kg.


Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  • Beständig im Passgang.
  • Tänzelnde, hochsteppende Bewegung.

Ausschließende Fehler

  • Aggressiv oder ängstlich
  • Stark divergierende oder konvergierende Begrenzungslinien von Schädel und Fang.
  • Nasenschwamm ganz oder zu Hälfte depigmentiert.
  • Nasenrücken konvex oder konkav gewölbt.
  • Vor- oder Rückbiss.
  • Glasauge; vollständiger Pigmentmangel an den Lidrändern.
  • Über dem Rücken getragene Rute; Schwanzlosigkeit oder Stummelschwänzigkeit, gleich ob angeboren oder erworben.
  • Afterkrallen.
  • Mehrfarbiges Haarkleid; Weiß an Stellen, die im Standard nicht ausdrücklich erwähnt sind.
  • Größe unter 32 cm oder über 38 cm, sowohl bei Rüden als auch bei Hündinnen.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.


Anmerkung

Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Quelle: vdh.de/media/lexikon/258/ital.windspiel.pdf (02.04.2008)